PRA - Neuer DNA

für (Renn-)Greyhounds

Vor etwa 6-8 Jahren gab es erste Berichte über ein paar Greyhounds aus Rennlinien, die in einem frühen Alter (18 Monate bis 3-4 Jahre) erblindeten und bei denen eine progressive Netzhaut-Atrophie (PRA) diagnostiziert wurde.

Den Genetikern der UC Davis ist es nun anhand von DNA-Proben von betroffenen und verwandten Hunden gelungen, das auslösende Allel zu isolieren und einen Gentest zu entwickeln.

Es handelt sich demnach um einen X-chromosomalen Erbgang. Das bedeutet, dass sich die möglichen Genotypen je nach Geschlecht unterscheiden. Das X- bzw. Y-Chromosom ist für das Geschlecht des jeweiligen Hunde zuständig.

Rüden haben nur ein X-Chromosom (und ein Y-Chromosom), während Hündinnen zwei X-Chromosomen haben.

Weibliche Hunde mit N/N-Genotyp und männliche Hunde mit N-Genotyp tragen diese vererbte Form der PRA nicht, erkranken nicht und können dieses Allel nicht an ihre Nachkommen weitergeben.

Hündinnen mit N/PRA-Genotyp werden als Trägerinnen betrachtet, derzeit wird noch erforscht, wie hoch ihr Risiko ist, an PRA zu erkranken. Die Zuchtverwendung von Hündinnen mit diesem Genotyp sollte sorgfältig abgewogen werden. Das PRA-Allel wird an ~50 % ihrer Nachkommen weitergegeben, und alle Rüden, die das betroffene Allel erben, sind von dieser X-chromosomalen PRA betroffen und werden wahrscheinlich erkranken.

Hündinnen mit dem PRA/PRA-Genotyp und Rüden mit dem PRA-Genotyp werden wahrscheinlich diese Form der progressiven Retina-Atrophie entwickeln. Hündinnen mit diesem Genotyp vererben dieses defekte Allel an alle ihre Nachkommen. Rüden mit diesem Genotyp vererben dieses Allel an alle ihre weiblichen Nachkommen (an ihre männlichen nicht, denn diesen geben sie ja nicht das X-, sondern das Y-Chromosom weiter).

Für welche Greyhounds ist dieser neue Gentest empfehlenswert? Bis jetzt ist ein gemeinsamer Nenner bei der Mehrzahl der betroffenen Hunde bekannt: Fast alle von ihnen waren Greyhound-Rüden, die „Kiowa Mon Manny" als Großvater mütterlicherseits hatten. Dieser war ein emsiger amerikanischer Vererber und findet sich heute in den Ahnentafeln etlicher Renn-Greyhounds. Gleiches gilt (in noch stärkerem Ausmaß) für dessen Vater „Flying Penske“. Wenn Sie diese Hunde in den Pedigrees Ihrer Greyhounds finden, ist der Test insbesondere vor einer möglichen Zuchtverwendung empfehlenswert.

Für Greyhounds aus Show-Linien scheint diese Mutation derzeit nicht relevant. Falls bei Greyhounds aus diesen Zuchtlinien die Sorge vor erblich bedingten Augenerkrankungen besteht, sollte nach wie vor auf die bewährte klinische Augenuntersuchung zurückgegriffen werden.

Der Test ist bisher nur bei der UC Davis (USA) verfügbar:

Quelle: The Greyhoundshow / Faccebook