Bleeding Disorder

oder Hyperfibrinolyse Syndrom des Greyhounds

Greyhound Bleeding Disorder tritt in der Regel 1 bis 2 Tage nach einer Operation, einer stumpfen oder offenen Verletzung auf.

Der bei der Verletzung gebildete Propfen zur Blutgerinnung wird ordnungsgemäß aufgebaut und bringt die Blutung zum Stillstand.

Bei der Greyhound Bleeding Disorder wird jedoch dieser gebildete Pfropfen zu schnell wieder aufgelöst, sodass es erneut zur Blutung kommt.

Dieser Vorgang kann sich mehrmals, teils unbemerkt, wiederholen, bis der Greyhoundhalter einen Bluterguss feststellt und diesen nicht gleich einer Ursache zuordnen kann, da sich der Bluterguss nicht immer zwangsläufig in der Nähe der Verletzung befindet.

Die Greyhound Bleeding Disorder ist ein Notfall, der sofort tierärztlich behandelt werden muss!

Der auf den Bildern entstandene Bluterguss lag unter der Zunge, das Operationsfeld am Hals.

Ursache abweichende Blutchemie

Quelle www.pgreys.org

Greyhounds haben eine von anderen Rassen abweichende Blutchemie.

Die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) ist von Natur aus geringer, und die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist von Natur aus höher als bei anderen Hunderassen.
Die Blutplättchen sind für die Gerinnung nach Operationen oder Verletzungen verantwortlich. Aufgrund dessen haben Greyhounds eine Prädisposition für das Auftreten von Gerinnungsstörungen.
Manche Greyhounds haben genetisch bedingt eine geringere Konzentration an Aminocapronsäure im Blut. Aminocapronsäure sorgt dafür, dass die Thrombozyten, wenn sie sich verklumpen, zusammengehalten werden und eine stabile Verbindung halten.


Das bedeuted bei einem Hund, der weniger Thrombozyten hat und eine geringere Konzentration an Aminocapronsäure für den Aufbau des Fibrinnetzes, dass innerhalb von 12 bis 24 Stunden die Blutung wieder aufbricht.


In der Folge reagiert der Körper sofort, und die restlichen Thrombozyten werden dafür verwendet, diese Verletzung (operativ oder nicht) wieder zu verschließen.
Durch die fehlenden Blutplättchen verdünnt sich das restliche Blut im Körper des Hundes so stark, dass es beginnt, durch Körpergewebe hindurch zu sickern.


Die Betroffenen haben erzählt, dass ihre Hunde davor entweder ein Unfall-Trauma (Kollision oder Platzwunde) oder einen operativen Eingriff hatten, bevor die Probleme auftraten.


Auch eine simple Sterilisation oder Kastration kann diese Blutungen verursachen, in einem Fall war es sogar nur eine Blutabnahme.

Jedes Mal, wenn ein Greyhound blutet, sei es durch eine Prellung durch einen Aufprall, ein Hundebiss, eine Platzwunde oder einen operativen Eingriff, ist das Risiko für unkontrollierte Blutungen präsent.

Studien

1:

Zur Greyhound Bleeding Disorder wurde 2012 in einer veröffentlichten Studie folgende Feststellung gemacht:

Zwischen 2003 und 2008 wurden bei 46 Ex-Racern aufgrund der Diagnose Osteosarkom (Knochenkrebs) ein Bein amputiert. Frühere Beobachtungen zeigten, dass bei Beinamputationen der hinteren Extremitäten eine stärkere Blutungsneigung festgestellt wurde. Bei allen 46 Greyhounds wurde vor der Operation ein vollständiges Blutbild gemacht, sowie einer Analyse aller notwendigen Gerinnungsfaktoren. Alle Hunde waren unauffällig was die reguläre Blutgerinnungsfaktoren betraf.

40 der betroffenen Greyhounds erhielten entweder Amicar* (=Aminocapronsäure), frisch gefrorenes Plasma (FFP) oder beides, um postoperative Blutungen zu verhindern.

25 Greyhounds erhielten „Amicar“ (50-40 mg/kg) als Anfangsdosis und dann oral 500-1000mg alle 8 Stunden 5 Tagen lang nach der OP.

21 Greyhounds erhielten keine entsprechende Medikation.

Bei den 25 Greyhounds die unter Amicar Medikation standen, traten nur bei 4 Greyhounds postoperative Blutungen auf.

Bei den 21 Greyhounds die ohne Amicar Medikation operiert wurden traten bei 9 Greyhounds postoperative Blutungen auf.

Daher ist anzunehmen, dass unter Amicar Medikation ein 6-fach geringeres Vorkommen von postoperativen Blutungen zu erwarten ist.

*Amicar ist ein Präparat in den USA

2:

Es gab noch eine weitere Studie in 2013 die an 100 Ex-Racern durchgeführt wurde. Diese Greyhounds wurden für die bevorstehende Kastration in zwei Gruppen aufgeteilt.

Je Gruppe 32 Hündinnen und 18 Rüden. Eine Gruppe erhielt Amicar und die zweite Gruppe erhielt ein Placebo.

Die Greyhounds wurden nach 24, 48 und 72 Stunden nach der Operation untersucht und ein Blutbild erstellt. Die entstandenen Blutungen um die Operationswunde herum wurden bildlich dokumentiert und in Skalen von 1-4 unterteilt. Jeder Greyhound mit einer 2 wurde als „Bluter“ eingestuft.

In der Amicar Gruppe traten nur bei 10% postoperative Blutungen auf während in der Placebo Gruppe 30% postoperative Blutungen zeigten.

Die Beobachtungen zeigten, dass das Blut der Amicar behandelten Greyhounds schneller gerann und das Blutgerinnsel stabiler war.

Keiner der Greyhounds aus der Amicar Gruppe hatte Nebenwirkungen durch die Behandlung.

Beobachtungen zu folge verstärkt Amicar also den „hyperkoagulierbaren Zustand“, sprich, das Blut wird auf die Gerinnung vorbereitet und kann so schneller reagieren. Abschließend war aber nicht geklärt, ob dieser „hyperkoagulierbaren Zustand“ durch Amicar ggf. auch dazu führen kann, dass sich an falscher Stelle zum falschen Zeitpunkt ein Blutgerinnsel bilden kann. Dazu wären weitere Studien notwendig.

Zusammenfassung aus dem Bericht von Dr. John E. Dillberger, DVM, PhD, Chair of the SDCA Health and Genetics Committee

Dosierung

Bitte sprechen Sie im Vorfeld unbedingt mit Ihrem Tierarzt über diese Erkrankung, über das Medikament und über eine notwendige Dosierung im Fall der Fälle!

Im Internet findet man folgendes:

Cyclokapron (Cyklokapron Filmtabletten mit Wirkstoff "Tranexamsäure" enthalten ein Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen infolge gesteigerter Auflösung von Blutgerinnseln (Hyperfibrinolyse).

Empfohlen: 5-10mg Cyklokapron/kg Körpergewicht alle 8 Stunden.

(bei einer 500 mg Tablette alle 8h 250 mg)

 

Amicar ( =Aminocapronsäure) ist das Präparat in den USA

Erfahrungsbericht einer Greyhoundhalterin

Was passiert?

Eigentlich gestoppte Blutungen fangen wieder an zu bluten, aus kleinen Prellungen werden plötzlich gigantische Hämatome, geringe innere Verletzungen führen zu verheerenden inneren Blutungen.

Ursache ist eine gesteigerte Fibrinolyse - nach einer erfolgreichen Blutgerinnung wird das entstehende Koagel (der Blutpfropf, der das Blutgefäß nach Verletzung schnell verschließt) viel zu früh wieder abgebaut.

Diese Zeit reicht je nach Größe und Ort der Verletzung jedoch nicht aus, um die verletzten Gefäße vollständig zu heilen und endgültig zu verschließen.

Die Folge ist, dass die in der Heilung befindlichen Blutgefäße sich wieder öffnen und es erneut blutet. Auch hier kann die Gerinnung erstmal wieder eintreten, um später erneut nachzubluten.

Dies setzt sich in schweren Fällen so lange fort, bis sich aussackende Hämatome und Ödeme bilden oder alle Gerinnungsfaktoren aufgebraucht sind - die Folge: der betroffene Hund verblutet schmerzhaft und qualvoll.

 

Achtung:

Die Symptomatik setzt sehr plötzlich ein!

Hunde, die vorher nie Auffälligkeiten gezeigt haben, können von jetzt auf gleich eine GBD entwickeln.

Warum dies so ist, ist unbekannt. Eine genetische Komponente ist aber sehr wahrscheinlich.

Tierärzte erkennen die Zeichen in der Regel oft nicht, denn das Syndrom ist in der Tiermedizin noch wenig bekannt.

Eine Diagnostik läuft ins Leere, denn im Blut selbst lassen sich keine direkten Anzeichen für eine gestörte Blutgerinnung finden. Denn sie selbst funktioniert ja - und damit fängt der Horrortrip häufig an Fahrt aufzunehmen.

(Bitte lasst dennoch die Gerinnung abchecken - einfach um sicher zu sein, dass keine Vergiftung o.ä. dahinter steckt. PT/aPPT (ein Wert zur Beurteilung Gerinnungsfähigkeit) ist sehr schnell geprüft und gibt einen ersten guten Anhaltspunkt).

Die Behandlung, wenn früh genug erkannt, ist jedoch völlig unkompliziert - denn es gibt zwei Medikamente, die sehr sicher anschlagen und einfach für den Tierarzt und sogar vom Tierhalter selbst zu verabreichen sind.

Tranexamsäure (Cyklocapron) und Aminocapronsäure (Amicar) wirken beide spezifisch gegen die Hyperfibrinolyse und haben kaum Nebenwirkungen.

Beide Medikamente stammen aus der Humanmedizin und haben KEINE veterinärmedizinische Zulassung in Deutschland.

Gerade Cyclokapron ist in Deutschland eigentlich gut verfügbar, muss aber in der Regel bestellt werden.

Behandlungsschemata und Infos zur Dosierung gibt es online zu finden, aber in der Regel nur in englischer Sprache. Ein entsprechendes Dokument werde ich in den Kommentaren verlinken.

 

Bitte macht euch damit und der Symptomatik bekannt - je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso schneller ist der Schrecken vorüber.

Und:

Bitte lasst euch nicht einreden, dieses oder jenes zu versuchen - startet bei Verdacht sofort mit der Therapie!

Die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose bei Verabreichung (wo alle Tierärzte bisher Sorge hatten) ist auch bei nicht betroffenen Hunden wirklich gering.

In GB wird u.a. deshalb das Medikament auch prophylaktisch bei OPs verabreicht.

Schlägt die Therapie nicht an, ist die Suche nach anderen Auslösern und eine Bluttransfusion in der Regel oft unvermeidlich.

Schlägt die Therapie aber an, habt ihr wertvolle Zeit gewonnen, wenn nicht direkt schlimmeres erspart.

Wir hatten nur eine Blutabnahme zur Kontrolle der Blutwerte. Daraus resultierte ein Tierklinikbesuch und eine verzweifelte und erfolglose Medikamentenbeschaffungsaktion in der Nacht!

Tierkliniken, die sich nicht speziell mit Greyhounds auskennen, haben die Medikamente in der Regel nicht auf Lager. Zum Glück war die Verletzung nur klein, bei einer größeren Prellung oder Verletzung hätten wir deutlich weniger Handlungsspielraum gehabt und hätten vielleicht sogar eine Bluttransfusion gebraucht.

Vermutlich mussten in den letzten Jahren mehr Greys ihr Leben wegen der Bleeding Disorder lassen, als es überhaupt Fälle der Greyhoundsperre gab, vor der häufig (natürlich auch zu Recht) gewarnt wird.

 

Bilder:

1) Großflächiges Hämatom an der Innenseite, welches am Tag nach einer Blutabnahme plötzlich auftauchte

2) Nachblutung auf die Außenseite des Beines am folgenden Tag

3) Schwellung des Karpalgelenk und des Unterarms noch einen Tag später. Die Haut ist durch das Blut rötlich dunkel verfärbt.

Update 23.04.2024

Ein sehr interessanter Beitrag ist auf der "The Greyhound Show" Seite in FB zu finden bzgl. neuen Erkenntnissen und Gen Test zu Bleeding Disorder.

https://www.facebook.com/story.php?story_fbid=744433897867032&id=100069012856065&rdid=WiUgzjDbLdFWJDxb

 

„𝗗𝗘𝗣𝗢𝗛“ 𝗯𝗲𝗶𝗺 𝗚𝗿𝗲𝘆𝗵𝗼𝘂𝗻𝗱
Ungefähr vor einem Jahr wurde die Erkenntnisse über eine Mutation am SERPINF2-Gen veröffentlicht, die für die erhöhte postoperative Blutungsneigung („delayed postoperative hemorrhage“ – „DEPOH“) einiger Windhunde verantwortlich zu sein scheint.
𝗪𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 „𝗗𝗘𝗣𝗢𝗛“?
Im Gegensatz zu den bekannteren „Bluter-Krankheiten“ wie z. B. der Von-Willebrand-Krankheit, handelt es sich hierbei nicht um eine Blutgerinnungsstörung, sondern um eine vorzeitige Auflösung von Blutgerinnseln, die eigentlich eine Wunde bis zu deren Abheilung verschließen sollten.
Nach einer Operation oder Verletzung kommt die Blutung also wie erwartet zum Stillstand - einige Stunden bis einige Tage danach können jedoch wieder unerwartete und zum Teil übermäßige Blutungen an diesen Stellen auftreten.
Die Blutungen können sich als ausgedehnter Bluterguss rund um die ursprüngliche Wunde, als Sickerblutung aus der Wunde nach außen und/oder als innere Blutungen im OP-Gebiet äußern, welche auch generalisiert werden können. Letzteres kann unbehandelt tödlich enden.
𝗪𝗼𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 𝘄𝗶𝗿𝗱 „𝗗𝗘𝗣𝗢𝗛“ 𝘃𝗲𝗿𝘂𝗿𝘀𝗮𝗰𝗵𝘁?
Nachgewiesen wurde der zugrundeliegende Gen-Defekt zunächst für den Deerhound, inzwischen ist der Test aber auch für den Greyhound validiert und wird in Deutschland bei Labogen angeboten.
Die Variante, die DEPOH verursacht, wird als dominantes Gen mit unvollständiger Penetranz vererbt, d. h. Hunde sind entweder unbelastet (keine Kopien der Mutation) oder betroffen (mit einer oder zwei Kopien des Gens).
𝗚𝗶𝗯𝘁 𝗲𝘀 𝗱𝗶𝗲 𝗗𝗘𝗣𝗢𝗛-𝗠𝘂𝘁𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗯𝗲𝗶𝗺 𝗚𝗿𝗲𝘆𝗵𝗼𝘂𝗻𝗱?
Mindestens zehn Greyhounds aus Deutschland wurden inzwischen getestet. Zwei Greyhounds aus Show-Linien und zwei Renngreyhounds aus dieser Stichprobe sind reinerbig betroffen (DEPOH/DEPOH), zwei Renngreyhounds, eine Hündin aus Showlinien sowie eine Hündin aus Coursing x Showlinie sind mischerbig (N/DEPOH) und eine Renngrey-Hündin ist frei (N/N).
Bei zweien der beiden reinerbig betroffenen Greyhounds (knapp drei bzw. vier Jahre alt) sind bisher trotz der allfälligen kleinen Verletzungen, die ein aktives Greyhoundleben mit Freilauf, Spiel und Coursing mit sich bringen, keinerlei Komplikationen aufgetreten. Auch nicht, wenn diese Hunde als Blutspender herangezogen werden. Das ist es, was mit „unvollständiger Penetranz“ gemeint ist - nicht bei jedem Anlageträger bzw. bei jeder Wunde oder Verletzung eines Anlageträgers treten die Probleme mit verzögert auftretenden Blutungen auf. Auf das Blutbild hat die Mutation keine Auswirkungen, daher haben solche Hunde "normale" Blutwerte und Gerinnungsparameter.
Bei den beiden anderen für die Mutation reinerbigen Hunden (sechs bzw. 11 Jahre alt) ist jemals einmal in ihrem Leben nach einem schweren Unfall bzw. einer umfangreicheren Operation eine DEPOH-Symptomatik aufgetreten. Für die mischerbigen Hunde wurden bis jetzt keine Vorkommnisse dieser Art berichtet.
𝗪𝗮𝘀 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗺𝗮𝗻 𝗱𝗮𝗴𝗲𝗴𝗲𝗻 𝗺𝗮𝗰𝗵𝗲𝗻?
Die gute Nachricht ist, dass man dieser Problematik – wenn man sich ihrer gewahr ist – sehr gut vorbeugen kann. Mittel der Wahl ist Tranexamsäure (Cyklokapron®). Bei Hunden mit zwei Kopien der DEPOH-Variante (homozygot betroffene Hunde) sollte dieses Medikament prophylaktisch verabreicht werden, und zwar am Tag der Operation mindestens drei Stunden vor dem Eingriff und anschließend fünf Tage lang dreimal täglich.
Bei Hunden mit einer Kopie der DEPOH-Variante (heterozygot betroffene Hunde) oder bei Hunden, deren genetischer Status unbekannt ist, reicht es in der Regel aus, den Hund 48 Stunden nach der Operation/Verletzung engmaschig zu überwachen, das Medikament bereitzuhalten und es bei Anzeichen von Blutungen zu verabreichen. Besitzer, die sich für eine Überwachung entscheiden, sollten sicherstellen, dass das Krankenhaus eine 24-Stunden-Betreuung und etwas Tranexamsäure bereithält, wenn der Hund über Nacht bleibt. Die prophylaktische Verabreichung von Tranexamsäure an Greyhounds, die die Mutation nicht tragen, ist weniger zu empfehlen – dies kann das Thromboserisiko erhöhen.
Wichtig: Tierarztpraxen haben dieses Medikament nicht unbedingt vorrätig, sprechen Sie daher Ihren Haustierarzt bei Gelegenheit einmal darauf an, wenn Sie einen betroffenen Greyhound haben!
Die Nutzung des nun verfügbaren DNA-Tests ist also für alle Greyhounds sinnvoll und empfehlenswert, um im Falle eines Falles vorbereitet zu sein.
𝗪𝗮𝘀 𝗯𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝗲𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗳ü𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗚𝗿𝗲𝘆𝗵𝗼𝘂𝗻𝗱-𝗭𝘂𝗰𝗵𝘁?
Noch ein paar Worte zur züchterischen Nutzung dieser neuen Testmöglichkeit:
BITTE denken Sie daran, dass es sich um ein behandelbares und vermeidbares Problem handelt. Im Zuge der Erforschung dieses Merkmals wurde auch schon die Hypothese geäußert, dass es sich um einen evolutionären Anpassungsmechanismus an die Rennleistung handeln könnte, der die Gerinnung von Blut mit hoher Viskosität (Greyhounds haben einen hohen Hämatokrit und eine hohe Vollblutviskosität), das durch große Muskelmassen zirkuliert, verhindern soll. Es könnte sich also sogar um eine Art Schutzsystem sein, um das Risiko intravaskulärer Thrombosen während starker körperlicher Anstrengungen zu senken.
Dieser Test wird uns sagen, welche Greyhounds ein Risiko für postoperative Blutungen haben und mit Tranexamsäure behandelt werden müssen. Wir empfehlen NICHT, dass Greyhounds aus der Zucht genommen werden sollten, weil sie diese Mutation haben. UNSER GENPOOL KANN ES SICH NICHT LEISTEN, NOCH WEITER REDUZIERT ZU WERDEN. Also bitte: Obwohl es ein naheliegender Impuls ist, Hunde mit einer potenziell schädlichen Mutation aus Zuchtprogrammen zu entfernen, müssen wir unser Denken dahingehend ändern, dass wir den DEPOH-Status bei der Zuchtplanung berücksichtigen und Welpenkäufer über den DEPOH-Status ihrer Welpen informieren. Wichtig ist, dass jeder Greyhound-Besitzer den DEPOH-Status seines Hundes kennt, damit für den Fall, dass eine Operation erforderlich ist oder ein Trauma auftritt, geeignete Vorsichtsmaßnahmen für betroffene Hunde getroffen werden können.
Bestellen kann man den Test bei Labogen: https://shop.labogen.com/gentest-bestellung/hund/greyhound/
Die zugrundeliegende wissenschaftliche Veröffentlichung: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36780177/

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