Ausstellungen

 

Immer mehr Menschen finden großen Gefallen daran, ihre Rassehunde bei Ausstellungen im In- und Ausland zu präsentieren – auch Greyhounds sind da keine Ausnahme. Die Ausstellungen sind nicht nur ein Treffpunkt für Liebhaber und Züchter, sondern dienen mittlerweile oft auch Interessenten dabei Einblicke in die Rasse, ihr Erscheinungsbild und ihre Eigenheiten zu bekommen. Viele nutzen auch gerne die Möglichkeit, sich mit den Züchtern oder Ausstellern persönlich zu unterhalten und so Interessantes zu erfahren.

 

Rassehunde-Ausstellungen sind öffentliche Veranstaltungen, die vom Deutschen Windhundzucht- & Rennverband (DWZRV) oder vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ausgerichtet werden. Sie dienen der Bewertung von Rassehunden, sollen den Zuchtstand vermitteln und Besuchern die Vielfalt der Rassen näherbringen. Auf den Spezialausstellungen des DWZRV werden ausschließlich Windhunde (FCI-Gruppe 10) und weitere vom Verband betreute Rassen (z.B. Podenco Canario, Kritikos Lagonikos, Taigan, Silken Windsprite, etc.) gezeigt. Die Ausschreibung hat stets für alle im DWZRV geführten Rassen zu erfolgen. Oftmals werden diese Spezialausstellungen zusammen mit Windhundrennen & Coursings veranstaltet.

 

Bei den Rassehunde-Ausstellungen zugelassen sind alle Hunde, deren Standard bei der FCI und/oder dem VDH hinterlegt ist und die in ein von der FCI und/oder dem VDH anerkanntes Zuchtbuch beziehungsweise Register eingetragen sind. Identitätsüberprüfungen (z.B. Chipkontrolle, Kontrolle der Tattoonummer, DNA-Abstrich) der gemeldeten Hunde sind zulässig. Der Veranstalter kann den Nachweis der Zulassungsvoraussetzungen verlangen und hierzu auch Fristen setzten. Wird der Nachweis nicht in der gesetzten Frist erbracht, kann die Meldung des Hundes abgelehnt werden.

 

Um den Hund bei einer nationalen oder internationalen Rassehunde-Ausstellung zu melden sind zuerst einmal anerkannte FCI Papiere notwendig. Idealerweise haben Sie bereits einen Hund mit FCI Papieren bzw. sind sich vor dem Kauf bereits im Klaren, dass sie eventuell einmal ausstellen möchten. Ihr Hund sollte keine der laut Rassestandard ausschließenden ‚Fehler‘ aufweisen (Fehlfarbe, Farbfehler, fehlende Hoden, nicht erwünschte Ohrenhaltung, strukturelle Fehler usw.).

Bissige, kranke und mit Ungeziefer befallene Hunde sowie Hündinnen, die sichtbar trächtig sind, sich in der Säugeperiode oder in Begleitung ihrer Welpen befinden, dürfen nicht auf das Ausstellungsgelände. Wer kranke Hunde in eine Ausstellung einbringt, haftet für die daraus entstehenden Folgen. Kastrierte Rüden sind nicht zugelassen (gilt auch für chemisch kastrierte Rüden) und nachweislich taube oder blinde Hunde dürfen ebenfalls nicht teilnehmen. Läufige Hündinnen dürfen ausgestellt werden. Nicht im Katalog aufgeführte Hunde können nicht bewertet werden - es sei denn, die Aufnahme ist durch ein Versehen der Ausstellungsleitung unterblieben. Nachmeldungen sind nicht möglich und nicht gestattet (mit Ausnahme von Zuchtgruppen, Paarklassen und Nachzuchtgruppen). Doppelmeldungen in verschiedenen Klassen sind unzulässig!

 

Wie melde ich meinen Hund für eine Ausstellung an?

 

Einige Wochen vor der geplanten Ausstellung muss man seinen Hund melden, entweder über die Meldepapiere oder Online. Die Meldepapiere findet man auf der Homepage des Veranstalters, von der sie heruntergeladen und ausgedruckt werden können. Die Meldegebühren müssen im Voraus bezahlt werden. Meist bekommt man dann eine Meldebestätigung mit weiteren Infos zum Ausstellungstag, Einlaufnummer und Parkmöglichkeiten. Diese Meldebestätigung sollte direkt auf Fehler kontrolliert werden. Wichtig: unbedingt aufbewahren und am Ausstellungstag mitnehmen!

 

Klasseneinteilung:

 

Rüden und Hündinnen werden getrennt gerichtet und in Klassen eingeteilt. Die Klassen richten sich nach dem Alter.

 

  • Puppy-Klasse (Baby-Klasse) 4 bis 6 Monate
  • Jüngstenklasse - 6 bis 9 Monate
  • Jugendklasse - 9 bis18 Monate
  • Zwischenklasse - 15 bis 24 Monate
  • Offene Klasse - ab 15 Monate
  • Gebrauchshundklasse - ab 15 Monate
  • Championklasse - ab 15 Monate
  • Veteranenklasse - ab 8 Jahren
  • BOB - für das Stechen um den besten der Rasse (BOB), muss sichergestellt sein, dass alle Hunde die dazu berechtigt sind (V1-Hunde JK, ZK, OK, GK, ChK sowie VetK) berücksichtigt werden (Vorentscheidungen wie z. B. für CAC/CACIB/Titel sind gestattet). Der beste des anderen Geschlechts wird dann BOS.

 

Bei allen Rassehunde-Ausstellungen können folgende Formwertnoten vergeben werden: Vorzüglich (V), Sehr Gut (SG), Gut (G), Genügend (Ggd) und Disqualifiziert (Disq).

 

In der Jüngstenklasse und Puppy-Klasse sind es: viel versprechend (vv), versprechend (vsp) und wenig versprechend (wv).

 

Das Urteil „ohne Bewertung“ gilt für Hunde, die nicht laufen, lahmen, ständig am Aussteller hochspringen oder aus dem Ring streben, sodass Gangwerk und Bewegungsablauf nicht beurteilt werden können. Das trifft auch zu, wenn der Hund dem Richter ausweicht, sodass z.B. eine Kontrolle von Gebiss, Rute, etc. nicht möglich ist oder Spuren von Eingriffen oder Behandlungen zu finden sind, die einen Täuschungsversuch vermuten lassen.

 

Als „zurückgezogen“ gilt ein Hund, der vor Beginn des Bewertungsvorganges aus dem Ring genommen wird. Als „nicht erschienen (n.e.)“ gilt ein Hund, der nicht zeitgerecht im Ring vorgeführt wird.

 

Die vergebenen Formwertnoten müssen folgenden Definitionen entsprechen:

 

  • VORZÜGLICH darf nur einem Hund zuerkannt werden, der dem Idealstandard der Rasse sehr nahe kommt, in ausgezeichneter Verfassung vorgeführt wird, ein harmonisches, ausgeglichenes Wesen ausstrahlt, von großer Klasse ist und eine hervorragende Haltung hat. Seine überlegenen Eigenschaften seiner Rasse gegenüber werden kleine Unvollkommenheiten vergessen machen, aber er muss die typischen Merkmale seines Geschlechtes besitzen.
  • SEHR GUT wird nur einem Hund zuerkannt, der die typischen Merkmale seiner Rasse besitzt, von ausgeglichenen Proportionen und in guter Verfassung ist. Man wird ihm einige verzeihliche Fehler nachsehen, jedoch keine morphologischen. Dieses Prädikat kann nur einem Klassehund verliehen werden.
  • GUT ist einem Hund zu erteilen, welcher die Hauptmerkmale seiner Rasse besitzt. Die guten Eigenschaften sollen die Fehler überwiegen, so dass der Hund als guter Vertreter seiner Rasse angesehen werden kann.
  • GENÜGEND erhält ein Hund, der seinem Rassetyp genügend entspricht, ohne dessen allgemein bekannte Eigenschaften zu besitzen oder dessen körperliche Verfassung zu wünschen übrig lässt.
  • DISQUALFIZIERT erhält ein Hund, der nicht dem vorgeschriebenen Typ entspricht, ein eindeutig nicht standardgemäßes Verhalten zeigt oder aggressiv ist, mit einem Hodenfehler behaftet ist, eine Kieferanomalie aufweist, eine nicht standardgemäße Farbe oder eindeutig Albinismus erkennen lässt.

 

Der „Beste Hund der Rasse“ (Best Of Breed) wird nach dem Richten aller Klassen vom Zuchtrichter aus den Rüden und Hündinnen der Jugend-, Veteranen-, Zwischen-, Champion-, Gebrauchshundklasse und Offenen Klasse bestimmt.

 

Paarklassen-Wettbewerb:

 

Eine Paarklasse besteht aus einem Rüden und einer Hündin, die einem Eigentümer gehören. Die Beurteilung der Paarklasse ist gleich der Beurteilung der Zuchtgruppen und gesucht wird hier das idealtypische Paar. Beide Hunde müssen am gleichen Tag bei der Einzelbewertung mindestens die Formwertnote „Gut“ erhalten haben oder in der Veteranenklasse ausgestellt worden sein.

 

Zuchtgruppen-Wettbewerb:

 

Zuchtgruppen bestehen aus mindestens drei Hunden einer Rasse mit gleichem Zwingernamen. Sie müssen am gleichen Tage bei der Einzelbewertung mindestens die Formwertnote „Gut“ erhalten haben oder in der Veteranenklasse ausgestellt worden sein.

 

Wie bereite ich meinen Hund auf eine Ausstellung vor?

Der Hund sollte gut in Form und Kondition sein. Im Ring werden die Hunde unter anderem im Trab vorgeführt, damit das Gangwerk beurteilt werden kann. Der Hund sollte es also gewöhnt sein an der Leine zu laufen, ohne zu ziehen. Lockeres Laufen kann geübt werden, sodass der Halter das richtige Tempo für seinen Hund kennt. Im Ring muss der Hund einige Minuten still stehen können und sich berühren lassen.

 

Alle weiteren Informationen sowie Erklärungen zu den einzelnen Begriffen/Abkürzungen finden Sie auf der Seite vom Windhundverband

(https://www.windhundverband.de).

 Copyright:  Karolin Vodicka

 

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