Parasitenprophylaxe und Impfungen

Allgemeine Information

Dies ist ein viel und leider kontinuierlich kontrovers diskutiertes Thema unter den Hundehaltern.

 

Immer wieder stellt sich die Frage, ob sie ihren Hund mit der „Chemiekeule“ belasten sollten, könnte er doch eventuell erkranken oder gar Spätfolgen durch Parasitenschutz oder Impfungen erleiden. Es ist verständlich, dass sie ihren Hund schützen wollen, dabei sollte man jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass der Hund auch und erst recht durch einen Parasitenbefall schwer erkranken kann und dadurch eventuell viel gravierendere Spätfolgen entstehen können!

Ein Hund kann also schwer erkranken, wenn man den Parasitenschutz und die für notwendig erachteten Impfungen nicht in Anspruch nimmt!

 

Immer wieder heißt es, dass die Tierärzte sich nur bereichern wollen…, dass aber all diejenigen, die Kräuterflohmittelchen etc. verkaufen, sich dann ebenso bereichern wollen, wird häufig ignoriert.

Impfungen

Hier in Deutschland sollte grundsätzlich gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis contagiosa canis (HCC), Leptospirose und Tollwut geimpft werden.

In Deutschland gibt keine Pflichtimpfung. Solange man Deutschland nicht verlässt, muss der Hund keinerlei Impfungen haben. Problematisch kann es werden, wenn der Hund von einem tollwutverdächtigen Tier gebissen wird und es kein aktueller Impfschutz gibt: dann kann eine Beschlagnahmung und ggf. Tötung angeordnet werden!

 

Folgende Impfungen sind regulär vorgesehen:

Frühimmunisierung der Welpen (ab 3+4 Woche)

Grundimmunisierung (ab 8.,12.+ 16. Woche/ 15 Monate)

Nachimpfungen (Jährlich / Alle 3 Jahre)

 

Eine Impfung hält nicht lebenslang – weder beim Menschen noch beim Hund. Um den Immunschutz dauerhaft aufrechtzuerhalten, werden Wiederholungsimpfungen durchgeführt.

 

RKI   und  Tierärzteverband

 

Der größte Unterschied zwischen Impfungen für Menschen und Hunde besteht häufig darin, dass viele der Krankheiten, gegen die geimpft wird, für Hunde ein Leben lang gefährlich sein können, was beim Menschen nicht immer gilt.

Tatsache ist, dass Ihr Hund heutzutage nicht mehr jedes Jahr gegen sämtliche Krankheiten geimpft werden muss.

Impfstoffe gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Tollwut können – (je nach Impfstoff/Hersteller – erkundigen Sie sich bei Ihrem Tierarzt!) jetzt nur noch alle drei Jahre nach der Grundimmunisierung verabreicht werden.

Bei Impfstoffen gegen Leptospirose und einige andere Krankheiten weiß man, dass der Impfschutz nach einem halben Jahr bis einem Jahr abnimmt, und deswegen sind kürzere Impfintervalle unvermeidbar. Die Leptospirose ist eine zoonotische Krankheit, sie wird leicht von Hunden auf Menschen übertragen, wenn der Hund nicht geimpft ist, und es besteht eine Gefahr für den Menschen!

Über die notwendigen Impfstoffe weiß man, dass die Vorteile für die Gesundheit des Hundes überwiegen.

Zum Parasitenschutz:

Zecken

Hilfreiche Tipps zum entfernen der Zecke können Sie hier entnehmen, hier werden die gängigen Methoden bildlich erklärt:

 www.zecken.de

Zecken entsorgen Sie am sinnvollsten in einem mit Salzwasser (gesättigt) gefülltem Marmeladenglas mit Deckel, welches Sie dann ein paar Tage später in die Toilette entleeren können. Sie können die Zecke auch verbrennen. Zecken überleben, wenn Sie diese nur in der Toiletten hinunterspülen und sie überleben auch, wenn Sie den Körper vom Kopf trennen, sowie Temperaturen bis -12 Grad, daher macht es keinen Sinn sie einzufrieren.

Würmer

Flöhe

Bei Flöhen gilt das Gleiche: sie können ebenfalls gesundheitliche Probleme und auch Bandwurmbefall auslösen, außerdem sind sie für Mensch und Tier lästig, da ihre Bisse starken Juckreiz auslösen.

 

Ob Ihr Hund Flöhe hat, können Sie ganz einfach testen:

Flöhe hinterlassen im Hundefell Kot, der den Larven als Nahrung dient. Diese schwarzen oder braunen Krümel lassen sich mit einem Flohkamm aus dem Fell rauskämmen. Steht Ihr Hund während des Kämmens über einem angefeuchteten Blatt Papier, fällt der Flohkot auf das feuchte Papier, die Kotkrümel lösen sich auf und werden rötlich, da sie aus unverdautem Blut bestehen.

 

Durch Flohbefall können folgende Erkankungen entstehen:

 

  • Allergische Reaktionen mit entzündlichen Hautveränderungen
  • Bakterielle Hauterkrankungen wie großflächige nässende Entzündungen
  • Bandwürmer – der Floh ist ein Zwischenwirt und durch das Verschlucken von Flöhen wird der Bandwurm übertragen

 

Was tun, wenn nach der Flohbekämpfung an ihrem Hund nach kurzer Zeit ein erneuter Befall auftritt? Das kann folgende Gründe haben:

 

  • Das Antiparasitikum wurde nicht richtig angewendet.
  • Die Behandlungszeit war zu kurz.
  • Nicht alle Tiere im Haushalt wurden behandelt.
  • Die Umgebung wurde nicht angemessen gereinigt und entseucht.
  • Der Hund wurde kurz nach der Anwendung eines äußerlichen Mittels (Spot-on, Spray) gebadet.
  • Der Abstand zwischen den Behandlungen war zu groß.

Milben

Ein Milbenbefall kann bei Ihrem Hund Hautkrankheiten wie Demodikose oder Räude auslösen, die beide schwerwiegenden Symptomen entwickeln können und manche Milben sind sogar für Menschen ansteckend!

Milben können durch das Säugen der Welpen übertragen werden, durch engen Kontakt, durch Wildtiere (Fuchs) und durch eine milbenverseuchte Umgebung.

Häufige Symptome, ausgelöst durch Milben sind: Juckreiz, Schuppen, Quaddeln und Pusteln, Krusten, Haarausfall.

Wichtig: wenn Sie bei Ihrem Hund auffällige Symptome feststellen, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin, denn ein Milbenbefall sollte möglichst schnell diagnostiziert und behandelt werden!

Bei einigen Milbenarten kann es zu einer Übertragung vom Hund auf den Menschen kommen – z.B. eine Übertragung durch engen Körperkontakt.

Es gibt im Handel oder beim Tierarzt Wirkstoffe, die gleichzeitige die Behandlung von Flöhen, Zecken und Milben beinhalten. Sowohl als Kautablette als auch als Spot-On.

 

Wir haben Ihnen hier nun einen kleinen Einblick in das Thema gegeben – bitte informieren Sie sich zusätzlich bei Ihrem Tierarzt und durch die Suche im Internet – es gibt aufschlussreiche Abhandlungen zum Thema, wo keine Medikamentenhersteller involviert sind, sondern Wissenschaftler, die nicht am Verkauf irgendwelcher Präparate verdienen.

 

Wägen Sie ab, was für Ihre und die Gesundheit Ihres Hundes der beste Weg ist.

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