„Keep your dog fit but fresh!“
Um schmerzhafte Muskelkrämpfe, Verletzungen oder gar eine sog. Greyhoundsperre zu vermeiden, ist unbedingt auf sorgfältiges Training und Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten (auch Freilauf) zu achten!
Beim Aufwärmen werden alle Systeme auf Leistung umgestellt, die Muskeln werden besser mit Blut versorgt, was den Zu- und Abtransport der benötigten Stoffe und der Abbaustoffe verbessert, das Enzymsystem in den Muskelzellen sorgt für optimale Energieversorgung usw. Genauso wichtig ist das Ablaufen (das "Herunterfahren" des Herz,-Kreislaufsystsems/ Körpers nach einer Aktivität - in der Regel beginnend mit strammem Gehen/ lockeres Traben gefolgt von normalem Gehen bis der Puls und die Atmung sich normalisiert haben).
Überforderung ist zu vermeiden.
Hunde dürfen und sollten zwar regelmäßig körperlich und mental gefordert werden und können auch mal an ihre persönlichen Grenzen herangeführt werden, aber bitte nicht darüber hinaus. Überforderung und Erschöpfung steigern das Verletzungsrisiko enorm, was besonders beim Windhundsport mit den beiden sehr unterschiedlichen Disziplinen Coursing und Rennbahn eine große Rolle spielt. Hunde, die züchterisch für Spitzenleistungen auf der Rennbahn „optimiert“ wurden und ein entsprechendes Training erfahren, sind hochspezialisierte Leistungssportler.
In meinen Augen setzt man sie beim Coursing einem unverantwortlich großen Risko aus, indem man ihnen Distanzen und ein Geläuf zumutet, das sie vollkommen überfordert. Umgekehrt wird ein gut trainierter Coursinghund niemals Spitzenzeiten auf der Bahn erreichen können, jedoch ist das Risiko, ihn körperlich zu überfordern, kaum gegeben. Daher spricht nicht viel gegen Sprinttraining auf der Bahn für Coursinghunde, wenn der Hund weiß, wie der Hase dort läuft. „Mal eben“ ein Coursing einzuschieben, oder, wie leider nicht selten zu beobachten, ältere Rennhunde nach ihrer Blütezeit auf der Bahn beim Coursing einzusetzen, ist dagegen eine denkbar schlechte Idee.
Will man Windhundsport ernsthaft betreiben, ist es notwendig, sich auf eine der Disziplinen zu konzentrieren und sich entsprechendes Fachwissen anzueigenen. Die Anforderungen an Hund und Halter sind grundsätzlich vollkommen unterschiedlich, dem Hund zuliebe sollte man sich für eine entscheiden.
Quelle: mit freundlicher Genehmigung von Sabine Duscher