Greyhoundcorn - erstellt 06.07.2021

überarbeitet 06.11.2025

1. ein Corn identifizieren

Nach wie vor ist die wohl häufigste Ursache für die Entstehung von Corns eine Fehlbelastungen bzw. diese  begünstigt die Entstehung von Corns.

Die genaue Ursache für die Entsehung von Corns ist nach wie vor nicht vollumfänglich geklärt und es laufen auch weiterhin Studien (an denen möglichst viele Betroffene teilnehmen sollten) um diesem Rätsel näher zu kommen.

Eine genetische Ursache lässt sich bisher jedoch nicht ausschließen.

Fälschlicherweise wird das Corn auch als Dornwarze bezeichnet. Allerdings wurden im Gewebe entnommener  Corns keine Viren oder Bakterien gefunden. Daher handelt es sich bei diesen Corns nicht um eine Dornwarze, wie wir sie bei Menschen kennen.

Oft ist das Corn gut zu erkennen, denn es grenzt sich mehr oder minder deutlich vom umliegenden Ballen ab. Allerdings kann es zu Beginn der Entstehung auch nur Stecknadelkopfgroß sein, was das Auffinden und als solches zu identifizieren schwierig macht. 

Deutlicher wird es oft wenn mit etwas Wasser (oder Spucke) der Ballen befeuchtet wird. Da das Corn sich dann vom umliegenden Ballen leichter abzeichnet. Ein meist sehr sicherer Test ist das seitliche "quetschen" des Ballens mit dem Daumen und Zeigenfinger. Ein Hund mit einem Corn wird hier sehr deutlich sein Unbehagen/seinen Schmerz zeigen. Meist schon auf sehr leichten Druck. Ein gesunder Ballen kann unter diesem Test schon deutlich fester gedrückt werden, als ein Ballen mit einem Corn. 

 

Der Hauptschmerz beim Belasten des Ballens entsteht, da das Corn eine Zapfenbildung nach innen besitzt. Dieser Zapfen führt zu großen Schmerzen beim Belasten, ähnlich als hätten wir ein Stein im Schuh.

Das Corn kann mitunter bis auf den Knochen wachsen und verursacht daher dem betroffenen Hund starke Schmerzen.

Im schlimmsten Fall kann der Hund die Pfote gar nicht mehr belasten und geht auf drei Beinen.

Selbst im Stehen wird er das Bein entlasten oder gar hochheben. Ihr Hund bevorzugt das Gehen auf weichen Untergründen wie Rasen, weiche Waldwege, oder Sand. Er wird harte Wege wie Straßen, Gehsteig, Feldwege meiden. Auf Schotterwegen wird er sich oft sogar verweigern. 

 

Anmerkung: Auffallend oft sind die Krallen der betroffenen Hunde viel zu lang. Eine regelmäßige, am Besten wöchentliche, Krallenpflege beim Greyhound ist fast ein Muss, denn zu lange Krallen verändern das Gebäude des Hundes, wie er geht und steht und führt so zum anatomischen Schiefstand und so zu Begünstigung von Corn Entstehung. --> Unser Beitrag zur Krallenpflege.


Hier ein guter Artikel:
https://www.veterinarypracticenews.ca/publications/de/201809/index.html

2. erste Schritte zur Schmerzreduzierung

Sollten Sie an der Hundepfote eindeutig (oder Sie sind sich dabei sehr sicher) ein Corn identifziert haben, so können Sie Ihrem Hund eine erste Schmerzlinderung ermöglichen, in dem Sie ihm Babysocken mit Noppen an der Unterseite anziehen. Die Noppen puffern die entsprechende Pfote zum Untergrund und Ihr Hund spürt eine leichte Entlastung.

Auf dem Spaziergang sollten Sie über den Socken einen stabilen Hundeschuh ziehen. Damit jedoch zwischen Hundebein und Daumenkralle keine Scheurstellen entstehen (da die Daumenkralle bei den meisten Hundeschuhen mit eingeschlossen ist), fügen Sie eine Polsterung zwischen Daumenkralle und Hundebein hinzu.

Dies kann etwas Verbandswatte/Watte sein, oder Sie machen am Socken an der Stelle ein kleines Loch in das Sie die Daumenkralle schieben. Dann sitzt diese außerhalb des Sockens und Scheurstellen/Druckstellen können so vermieden werden.

3. suchen Sie einen Tierarzt auf

Hier könnte es tatsächlich noch etwas Schwierigkeiten geben. Das Greyhound Corn ist noch nicht so weit verbreitet in der Veterinär Medizin bekannt und Ursachen für eine Lahmheit wird oft noch auf Zehe/Pfote/Bein oder Rücken/Schulter/Hüfte geschoben. Meist mit einer Empfehlung zur Schmerztherapie. Diese hilft in den meisten Fällen leider nur bedingt, wenn überhaupt. Sie werden kaum eine Verbesserung unter der Schmerztherapie erkennen.

Verlieren Sie hier nicht den Mut.

Sollten Sie sicher sein, dass die Ursache an der Pfote/dem Corn liegt, sprechen Sie Ihren Tierarzt auf Corns an und verweisen Sie auch gern auf unsere Informationsseite und wie Corns identifiziert werden können (siehe oben).

Möglicherweise müssen Sie aber auch einen etwas weiteren Wege in Kauf nehmen, um einen Windhunderfahrenen bzw. Corn erfahrenen Tierarzt zu finden.

 

4. mögliche Behandlungen

DIE funktionierende Corn Behandlung gibt es leider nicht. Auch uns liegt kein Geheimrezept vor, welches wir Ihnen an die Hand geben können. Wir stellen die uns bekannten Behandlungen hier vor.

Leider funktioniert bei manchen Hunden keine davon. Andere Hunde reagieren positiv auf die eine oder andere  und das Corn verschwindet.

Hier finden Sie unsere Vorschlägen, jedoch ohne Garantie auf Funktion, Richtigkeit oder Vollständigkeit. Wir können auch nur raten: probieren Sie sich durch!

a) Ausschälen des Corns

a) Corns mit Dremel entfernen

c) operative Entfernung

 Bei der operativen Entfernung wird das Corn unter Narkose tief aus dem Ballen herausgeschnitten.

Empfehlenswert dann wenn das Corn nachweislich schon sehr tief in den Ballen, bis zum Knochen, gewachsen ist. Dies kann oft in einem CT oder einem feinen Röntgenbild (Dentalröntgen) festgestellt werden.

Die Schließung dieser Wunde kann entweder mittels eines chirurigischen Lasers oder einer Naht erfolgen. Allerdings besteht auch hier keine Garantie, dass das Corn nicht wieder kommt. Allerdings ist es bei extremen Fällen ein Versuch wert.

Eine OP ist ein Eingriff in ein Gewebe welches störungssensibel ist. Eine OP Wunde kann diese Störung noch erhöhen. 

   

d) Durchtrennung von Nerven (Neurektomie)

e) Durchtrennen von Sehnen (Flexortenotomie)

f) Therapie mit 5-FU Creme

g) Teil/Amputation

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5. Vor- und Nachsorge

a)   Ist Ihr Hund von Corns betroffen, ist es ratsam, regelmäßig eine Physiotherapie/Chiropraktiker bzw. Osteotherapie aufzusuchen, die für eine gesunde anatomische Haltung der Hunde sorgt. Denn Fehlbelastung beschleunigt die erneute Corn Bildung


b)    Wichtig ist auch die Krallen Pflege wirklich ernst zu nehmen und regelmäßig die Krallen ausreichend zu kürzen. Lange Krallen führen zu Fehlbelastung und somit zur möglichen (schnelleren) Corn Bildung.

 

c) überprüfen Sie regelnäßig alle Ballen an allen 4 Pfoten. Nicht selten, dass sich auch an anderen Ballen Corns entwickeln. 

 

6. Welche Schuhe sind zu empfehlen?

Erfahrungsberichte

Eine Greyhoundhalterin berichtet über das "Abkleben" der Corns mit Leukoplast.

Die Details entnehmen Sie bitte unter folgendem Link

Abkleben mit Leukoplast

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