Teil I: Das große Blutbild – Besonderheiten beim Greyhound
Beim großen Blutbild werden die zellulären Komponenten des Blutes, also rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) gezählt bzw. berechnet.
Erythrozyten
Rote Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff durch den Körper und werden im Laborbefund typischerweise als Hämatokrit (Hkt) ausgewiesen. Der Hkt bezeichnet den Anteil aller zellulären Bestandteile – die Erythrozyten machen davon 99% aus – am Volumen des Blutes. Eine Anämie geht in der Regel mit einem Mangel an Erythrozyten (Erythrozytopenie) einher. Die Anämie wird als eine Verminderung der Hämoglobin-Konzentration im Blut definiert. Hämoglobin ist ein Protein, welches Sauerstoff bindet und das sich im Blut ganz überwiegend in den Erythrozyten befindet. Anämische Hunde sind leicht ermüdbar. Das Zahnfleisch ist hellrosa. Die Luft wird bei Belastung knapp. Um die Sauerstoffversorgung der Organe weiter zu gewährleisten, reagiert der Organismus typischerweise mit einer Steigerung der Herzfrequenz (Tachykardie), so dass das Blut schneller durch den Kreislauf gepumpt wird.
Der Referenzwert für den Hkt wird mit 35 bis 50% angegeben. Dies trifft jedoch nur auf normale Hunde zu. Greyhounds weisen typischerweise einen Hkt von 45 bis 65% auf. Ein Greyhound mit einem Hkt am unteren Ende des normalen Bereichs (z.B. 38%) dürfte bereits anämisch sein. In diesem Fall sollten weitere Tests durchgeführt werden. So können (Blut-) Parasiten (u.a. Anaplasmen, Babesien, Dirofilarien, Ehrlichien, Hepatozoon), chronische Leber- oder Niereninsuffizienz, Intoxikationen (auch durch bestimmte Medikamente, z.B. Acetylsalicylsäure, Chloramphenicol), Tumoren oder Autoimmunkrankheiten für eine Anämie verantwortlich sein. Auch eine Dehydratation kann zu einem hohen Hkt führen.
Leukozyten
Leukozyten erfüllen spezielle Aufgaben in der Abwehr von Krankheitserregern und körperfremden Strukturen. Sie gehören zum Immunsystem und sind dort Teil der spezifischen und unspezifischen Immunabwehr, weshalb sie auch als Immunzellen oder Immunozyten bezeichnet werden. Der Referenzbereich für Leukozyten liegt für Hunde bei 4.000 bis 15.000/µl (SI-Einheit: 4 bis 15 x 109/ l). Greyhounds haben häufig niedrigere Leukozytenzahlen. Üblicherweise findet man bei diesen einen Wert zwischen 2.000 und 6.000/µl (2 bis 6 x 109/ l). Daher ist eine Leukozytenzahl von 2.000/µl (2,0 x 109/ l) normal für die Rasse Greyhound. Bei einem ansonsten gesunden Hund kann auf weitere Untersuchungen verzichtet werden. Es gibt mehrere Arten von im Blut zirkulierenden Leukozyten:
- Granulozyten
- Neutrophile (stabkernige und segmentkernige)
- Eosinophile
- Basophile
- Monozyten
- Lymphozyten
- B-Typ
- T-Typ
Neutrophilen und Monozyten (als Vorläufer der Makrophagen) sind in der Lage, Bakterien, Viren und Pilze im Blut anzugreifen und zu zerstören. Ihre Zahl ist üblicherweise bei Stress (körperliche Belastung, Aufregung, Angst), Entzündungen oder Infektionskrankheiten erhöht. Als Ursache kommen auch bestimmte Stoffwechselstörungen (u.a. Diabetes mellitus, Cushing-Syndrom) in Frage. Bei Hunden mit einer schweren, generalisierten Infektion, Autoimmun- oder Knochenmarkserkrankung kann die Zahl der Zellen verringert sein. Bestimmte Arzneimittel (z.B. Cephalosporine, Sulfonamide, Metronidazol, Phenylbutazon, Kortikosteroide) beeinflussen vor allem bei Langzeitanwendung die Leukozytenzahl. Greyhounds weisen im Vergleich zu anderen Hunden eine niedrigere Zahl an Neutrophilen im Blut auf. Die Werte bewegen sich bei Hunde zwischen 3.000 und 10.000/µl (3 bis 10 x 109/ l). Neutrophile von 1800/µl (1,8 x 109/l) sind bei einem ansonsten gesunden Greyhound ohne klinische Bedeutung.
Lymphozyten sind weiße Blutkörperchen, die der Körper im Knochenmark und in den lymphatischen Organen (wie Milz, Thymus und Lymphknoten) bildet. Im Rahmen der Immunabwehr erfüllen Lymphozyten zwei wichtige Aufgaben:
- Die B-Lymphozyten sind für die Bildung der Antikörper verantwortlich.
- Die T-Lymphozyten regeln wichtige Dinge in der Organisation der Abwehr, und zwar mithilfe von Botenstoffen, die für die Informationsweitergabe zwischen unterschiedlichen Zellen des Immunsystems zuständig sind.
Eine erhöhte Anzahl an Lymphozyten tritt häufig als Reaktion auf fremde Proteine im
Körper auf. Dabei kann es sich um Bakterien, Viren, Parasiten oder auch einen Impfstoff (bzw. dessen Lösungsmittel) handeln. Die Werte steigen vor allem in der Heilphase akuter oder chronischer Infektionen an. Eine Erhöhung der Lympozytenzahl kann auch bei Nebenniereninsuffizienz (Cushing-Syndrom, Hyperadrenokortizismus) oder bestimmten Leukämieformen beobachtet werden.
Eosinophile beteiligen sich an der Immunantwort bei parasitären Infektionen und allergischen Reaktionen. Sie sind zur Phagozytose (sog. Fresszellen) fähig und können Histamin aus basophilen Leukozyten freisetzten. Eine Erhöhung der Zellzahl kann bei Allergien (Flöhe, Milben, Hausstaub, Futtermittelbestandteile), Parasitosen (z.B. Kokzidien, Giardien, Toxocara), Autoimmunkrankheiten (wie eosinophiles Granulom, Panositis, eosinophile Myelitis) und Neoplasien (u.a. Mastzelltumoren, eosinophile Leukämie) auftreten.
Bei Greyhounds fehlt oft die bei Hunden vorkommende charakteristische rot anfärbbare Granula. Das Fehlen deutet bei anderen Rassen auf eine Intoxikation hin.
Basophile spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen. Sie enthalten Heparin/Histamin (Allergie: Soforttyp I) sowie andere gefäßwirksame Stoffe. Basophile können die Blutbahn verlassen und im Interzellulärraum als Mastzellen wirken. Selten findet man bei Hunden erhöhte Werte. In der Regel geht sie mit einer ausgeprägten Erhöhung der Eosinophilenzahl einher.
Thrombozyten
Blutplättchen sind die kleinsten Zellen des Blutes. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, indem sie sich bei einer Verletzung des Blutgefäßes an das umliegende Gewebe anheften („Thrombozytenadhäsion“) oder aneinanderheften („Thrombozytenaggregation“), sodass die Verletzung verschlossen wird. Zusätzlich setzen sie dabei gerinnungsfördernde Stoffe frei. Die Thrombozytenzahl kann bei Tumoren (z.B. maligne Hämangiotheliome, Lymphome, Melanome), Autoimmunkrankheiten (immunvermittelte Thrombozytopenie) sowie einigen Blutparasiten (wie Ehrlichia, Babesia) verringert sein.
Die Greyhounds haben eine geringere Anzahl von zirkulierenden Blutplättchen als andere Hunde. Probleme mit der Blutgerinnung treten jedoch nicht auf. Der Referenzbereich für die Thrombozytenzahl liegt bei über 150.000/µl (150 x 109/l). Bei Greyhounds findet man Werte von 80.000 bis 120.000/µl (80 bis 120 x 109/l). Ein gesunder Greyhound mit einer leicht verminderten Thrombozytenzahl bedarf der genauen Beobachtung. Die Bestimmung der Blutplättchen sollte nach 1 bis 3 Wochen wiederholt werden. Weitergehende Untersuchungen sind erforderlich, wenn der Greyhound Petechien (punktförmige Blutungen) oder Hämatome (Blutergüsse) entwickelt. In diesem Fall sollte ein Antikörper-Test auf Ehrlichien und Babesien durchgeführt werden. Zur Abklärung von Tumoren (Metastasen) bieten sich bildgebende Verfahren (Röntgen, CT) an. Die Bestimmung von Tumormarker (z.B. des CEA, carcinoembryonales Antigen) ist bei Hunden in der Routinediagnostik noch etabliert.
Teil II: Biochemische Parameter – Besonderheiten beim Greyhound
Zur Prüfung der Funktion von Niere, Leber, Muskeln und Schilddrüse werden ausgewählte biochemische Parameter bestimmt. Dabei handelt es sich um Enzyme, Elektrolyte, Stoffwechselprodukte und Hormone. Bei der Auswertung des Befundes kommt es neben dem Blutspiegel auch auf das Verhältnis von bestimmten Werten untereinander an.
Niere
Zur Überwachung der Nierenfunktion wird vor allem die Kreatinin-Konzentration im Blut sowie der Harnstoff oder der Blut-Harnstoff-Stickstoff (Blood Urea Nitrogen, BUN) genutzt. Harnstoff wird in der Leber gebildet und über die Niere ausgeschieden. Er entsteht beim Abbau von Eiweiß (Protein). Der BUN-Wert steht für den im Harnstoff enthaltenen Stickstoff. Als Azotämie bezeichnet man die abnorme Vermehrung von stickstoffhaltigen Endprodukten des Proteinstoffwechsels (Reststickstoff) im Blut. Hauptsächlich handelt es sich dabei um einen Anstieg von Harnstoff und Kreatinin.
BUN/Harnstoff erhöht, Kreatinin normal, Harnstoff-Kreatinin-Quotient erhöht
Die Ursache der Azotämie liegt vor der Niere: schwere Erkrankungen und Unfälle, Magen-Darm-Blutungen (verstärkter Eiweißabbau), Therapie mit Glukokortikoiden (Förderung des Eiweißabbaus), Herzschwäche, Schock, Blutdruckabfall, Dehydration (Durchfall, Erbrechen, zu geringe Trinkmenge)
BUN/Harnstoff erhöht, Kreatinin erhöht, Harnstoff-Kreatinin-Quotient nicht erhöht:
Die Ursache der Azotämie liegt in der Niere selbst. Die verschiedensten Nierenerkrankungen können eine Erhöhung des Harnstoffs bewirken. Bei normaler Eiweißzufuhr und guter Kreislauffunktion passiert dies aber erst, wenn die Nierenfunktion stark eingeschränkt ist (auf etwa 30% ihrer Leistung). Der Harnstoff eignet sich daher nicht zur Diagnose einer verminderten Nierenfunktion. Er kann lediglich zur Verlaufsbeobachtung genutzt werden.
BUN/Harnstoff erhöht, Kreatinin erhöht, Harnstoff-Kreatinin-Quotient erhöht:
Die Ursache der Azotämie liegt nach der Niere: Nierensteine, Verwachsungen, Tumoren, Entzündungen, Vergrößerungen der Prostata (Harnabfluss durch Hindernisse im Nierenbecken, im Harnleiter, in der Harnblase oder in der Harnröhre gestört)
Beim Greyhound ist aufgrund der größeren Muskelmasse die Kreatinin-Konzentration im Blut leicht erhöht. Der BUN weist dabei einen normalen Wert auf. Wenn der BUN außerhalb des Referenzbereiches liegt, sind weiterführende Untersuchungen (z.B. eine Urinanalyse) erforderlich.
Referenzbereiche:
- BUN: 9 – 23 mg/dl (3,2 – 8,2 mmol/l)
- Harnstoff: 20 – 50 mg/dl (3,3 – 8,3 mmol/l)
- Kreatinin: 0,4 – 1,2 mg/dl (35 – 106 µmol/l)
- Harnstoff-Kreatinin-Quotient: >0,5
Leber
Die Leberzellen stellen verschiedene Enzyme her. Diese beschleunigen verschiedene Stoffwechselvorgänge in den Leberzellen. Werden die Leberzellen geschädigt, zum Beispiel durch Krankheitserreger oder toxische Substanzen (u.a. viele Medikamente), können die Enzyme aus den Zellen freigesetzt werden und in das Blut gelangen. Ein Anstieg der Enzyme im Blut weist also auf den Leberschaden hin. Zu diagnostischen Zwecken wird die Alanin-Aminotransferase (ALT), die Aspartat-Aminotransferase (AST) und die Alkalische Phosphatase (AP) genutzt. Die Leberspezifität der Enzyme ist jedoch verschieden: ALT > AST > AP. So kommt die AST neben der Leber auch in zahlreichen anderen Organen, vor allem im Herzmuskel und der Skelettmuskulatur, vor. Die AP ist in Gallengang, Dünndarm, Niere, Knochen und Plazenta lokalisiert.
ALT
Erhöhte ALT-Aktivitäten findet man bei akuten und chronischen Leberentzündungen, Leberzelldegenerationen und -nekrosen, Stauungslebern; aber auch bei extrahepatischen Erkrankungen, wie z.B. entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen, Herzinsuffizienz und hämolytischer Anämie. Die ALT kann auch bei Tieren unter antikonvulsiver und Glukokortikoid-Therapie infolge Cholestase erhöht sein.
AST
Erhöhte AST-Aktivitäten können auf Hepatopathien, Myokardiopathien sowie Skelettmuskelerkrankungen (Entzündungen, Trauma, Greyhoundsperre = Rhabdomyolyse) hinweisen. Die AST ist zwar nicht leberspezifisch, gilt jedoch als nützlicher Parameter, weil sie in erster Linie in den Mitochondrien vorkommt und damit nur bei Zelltod freigesetzt wird. Wenn außer ALT auch AST erhöht ist, weist dies auf eine schwerere Zellschädigung hin als eine alleinige Erhöhung von ALT. Bei Erkrankungen der Skelettmuskulatur ist in der Regel auch die Kreatinin-Kinase im Blutserum erhöht.
Greyhounds weisen eine etwas höhere Aktivität an ALT, AST und CK auf als andere Hunde.
AP
Die AP-Aktivität ist bei Störungen des Gallenabflusses (Cholestase) und bei Krankheiten, die mit vermehrter Osteoblastenaktivität (vor allem bei wachsenden Hunden oder destruktiven Knochenerkrankungen) verbunden sind, erhöht. Die AP kann jedoch auch durch andere Faktoren, u.a. bei einigen Karzinomen und Mammatumoren, sowie bei Tieren unter antikonvulsiver und Glukokortikoid-Therapie ansteigen.
Weitere Parameter
Bei erhöhten Werten der o.g. Enzyme sind weiterführende Untersuchungen erforderlich. So bieten sich die Bestimmung der Gallensäure-Konzentration, von Cholesterin und Plasmaproteinen sowie ein Ammonium-Toleranztest (Leberfunktionstest) an. Eine abdominale Ultraschalluntersuchung oder Röntgenaufnahme kann ebenfalls wertvolle Hinweise auf den Zustand der Leber geben.
Referenzbereiche:
- ALT: bis 55 IU/l (bis 917 nkat/l)
- AST: bis 25 IU/l (bis 417 nkal/l)
- AP: starke Altersabhängigkeit
- bis 3 Monate: bis 530 UI/l (bis 8835 nkat/l)
- von 3 bis 6 Monate: bis 440 UI/l (bis 7335 nkat/l)
- von 6 bis 12 Monate: bis 250 UI/l (bis 4170 nkat/l)
- von 12 bis 24 Monate: bis 146 UI/l (bis 2434 nkat/l)
- von 2 bis 8 Jahre: bis 100 UI/l (bis 1667 nkat/l)
- von 8 bis 10 Jahre: bis 122 UI/l (bis 2034 nkat/l)
- über 10 Jahre: bis 183 UI/l (bis 3051 nkat/l)
Elektrolyte
Im Rahmen einer routinemäßigen Blutuntersuchung erfolgt auch die Bestimmung von Elektrolyten. Sie wird ebenso durchgeführt, wenn Symptome auf einen gestörten Elektrolythaushalt deuten könnten. Diese Anzeichen unterscheiden sich je nach dem Elektrolyt, dessen Wert verändert ist. Meist handelt es sich jedoch um Kombinationen aus mehreren Elektrolyt-Verschiebungen, da die Elektrolytstörungen miteinander im Zusammenhang stehen. Wichtige Elektrolyte im Körper sind unter anderem Natrium, Kalium, Kalzium, Chlorid und Phosphat.
Die Ursachen für zu hohe oder niedrige Werte können vor allem starke körperliche Anstrengung (Training, Wettkampf), Erbrechen, Durchfall, die Einnahme von Medikamenten, Erkrankungen der Nieren oder des Verdauungstraktes und Störungen des Hormonhaushaltes (Regelung des Elektrolytgleichgewichtes) sein.
Dehydrierte Hunde weisen in der Regel eine hohe Natrium-, Chlorid- und Kalzium-Konzentration im Blut auf. Ein hoher Kalium- und niedriger Natrium-Spiegel tritt bei an Morbus Addison (Hypoadrenokortizismus) erkrankten Hunden auf.
Bezüglich des Phosphat-Spiegels bestehen erhebliche Altersabhängigkeiten, die, ähnlich wie bei der AP, durch das Knochenwachstum bedingt sind. In Zusammenhang mit Tumoren (Lymphome, Myelom, Adenokarzinome), Hypervitaminose D (z.B. ausgelöst durch Cholecalciferol-Rodentizide), Erkrankungen der Nieren oder Nebenschilddrüse treten hohe Werte an Kalzium im Blut auf. Bei einer Hyperkalzämie sind weiterführende Untersuchungen erforderlich: Bestimmung von
BUN/Harnstoff und Kreatinin im Blut sowie des spezifischen Gewichts des Harns, Ultraschall von Schilddrüse und Nebenschilddrüse, Messung des Gehaltes an Parathormon (PTH), Durchführung eines ACTH-Stimulationstestes (Ausschluss der Addison-Krankheit), Untersuchung von Gesäugeleiste, Lymphknoten, Rektum, Ultraschall/Röntgen von Abdomen und Thorax, Zytologische Knochenmarksuntersuchung (Ausschluss eines Tumors).
Referenzbereiche:
- Natrium: 140 – 155 mmol/l
- Kalium: 3,5 – 5,1 mmol/l
- Kalzium: 2,3 – 3,0 mmol/l
- Chlorid: 96 – 113 mmol/l
- Phosphat: altersabhängige Unterunterschiede
- bis 3 Monate: 6,5 – 11,3 mg/dl
- von 3 bis 6 Monate: 7,2 – 9,3 mg/dl
- von 6 bis 12 Monate: 5,6 – 9,6 mg/dl
- von 12 bis 24 Monate: 2,7 – 5,4 mg/dl
- von 2 bis 8 Jahre: 2,1 – 5,0 mg/dl
- von 8 bis 10 Jahre: 2,1 – 5,2 mg/dl
- über 10 Jahre: 2,1 – 5,2 mg/dl
Glukose
Glukose ist die wichtigste Energiequelle des Körpers. Die mit der Nahrung zugeführten Kohlenhydratmoleküle müssen erst durch die Verdauung in Glukose um- beziehungsweise abgebaut werden. Dies geschieht mit Hilfe verschiedener Enzyme im Magen-Darm-Trakt.
Beim gesunden Hund ist keine Glukose im Urin enthalten. Sie ist erst bei Überschreitung der maximalen Rückresorptionskapazität der Niere (Nierenschwelle) im Urin nachweisbar. Erst wenn der Blutzucker über ca. 180 mg/dl (entspricht 10 mmol/l) ansteigt, kann Glucose nicht mehr vollständig rückresorbiert werden und tritt in den Urin über (Glukosurie).
Nachfolgend sind mögliche Ursachen für zu hohe oder zu niedrige Blutzuckerwerte aufgeführt.
Hyperglykämie (hoher Blutzuckerwert)
Glukose-Verbrauch zu gering
- Diabetes mellitus
- Akute Pankreatitis
- hoher Progesteronspiegel (z.B. bei einer Trächtigkeit)
- Akute Niereninsuffiziens
Glukose-Produktion zu hoch
- Hyperadrenokortizismus
- Phäochromozytom (Tumor des Niebennierenmarks)
- Glucagonom (Tumor der Bauchspeicheldrüse)
Physiologische Ursachen
- Kurz nach der Fütterung
- Anstrengung
- Aufregung
Hypoglykämie (niedriger Blutzucherwert)
- Mangelernährung
- Insulinom (Tumor der Bauchspeicheldrüse)
- Sepsis (Blutvergiftung)
- Insulin-Überdosierung beim diabetischen Hund
Referenzbereich: 55 – 120 mg/dl (3,1 – 6,7 mmol/l)
Albumin und Globuline
Unter dem Begriff Plasmaproteine (Albumine und Globuline) werden die Proteine des Blutplasmas und der interstitiellen Flüssigkeit verstanden, die unter physiologischen Bedingungen eine konstante Verteilung in beiden Flüssigkeitsräumen aufweisen.
Albumine sowie α- und β -Globuline werden vor allem in der Leber produziert. Die γ- Globuline (Antikörper) werden vorwiegend in lymphatischen Organen synthetisiert. Bei einem Leberschaden ist daher die Produktion der Eiweiße verringert. Ist nicht genügend Albumin im Blut, strömt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe. Es kommt dann zu Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme, Aszites). Globuline spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Eine erniedrigte Albumin-Konzentration kann in Relation zur Globulinfraktion mit Hilfe des Albumin/Globulin-Quotienten beurteilt werden.
Hypalbuminämie mit normalen bis erhöhten Globulinwerten (erniedrigter A/G-Quotient)
- verminderte Albuminsynthese (z. B. bei Leberfunktionsstörungen, Malabsorption, Maldigestion oder bei Akute-Phase-Reaktionen mit vermehrter Produktion von Globulinen)
- selektiver Verlust von Albumin (z.B. bei Proteinverlust-Nephropathie oder Nephrotischem Syndrom, seltener Proteinverlust-Enteropathie)
- Sequestrierung von Albumin in Körperhöhlen (Körperhöhlenergüsse, Vaskulopathien)
Hypalbuminämie mit erniedrigten Globulinwerten (normaler A/G-Quotient)
- akuter Blutverlust
- Hyperhydratation
- Proteinverlust-Enteropathie
- Exsudative/hämorrhagische Erkrankungen
Zu hohe Albumin-Werte werden in Verbindung mit einer Dehydratation beobachtet.
Bei Hunden wird eine Erhöhung der α-Globuline u. a. im Rahmen einer akuten Entzündung, Atopie (allergischen Reaktion), immunmediierten Erkrankung (Polyarthritis, systemischer Lupus erythematodes, lymphozytär-plasmazelluläre Gastroenteritis), Parvovirose oder Neoplasie beobachtet.
Erniedrigte α-Globulinwerte können z.B. in der Endphase einer Leberzirrhose auftreten und werden als Marker für eine schlechte Prognose gewertet.
Die γ-Globuline sind bei chronischen Infektionen (bakteriell, viral, mykotisch, parasitär) erhöht. Unter den Parasitosen seien Ehrlichiose und Leishmaniose erwähnt. Auch die bereits oben aufgeführten immunmediierten Erkrankungen können eine Rolle spielen. Unter den Neoplasien sind das multiples Myelom, das extramedulläre Plasmozytom, das Lymphom und die chronische lymphatische Leukämie von Bedeutung.
In Verbindung mit reduzierten Albuminkonzentrationen treten verminderte γ-Globulinwerte im Rahmen einer Proteinverlust-Enteropathie, bei externen Blutverlusten oder Welpen mit Parvovirose auf.
Greyhounds weisen eine signifikant niedrigere Konzentration an Gesamtprotein und Globulin als die Hunde anderer Rassen auf. Der Albuminwert ist jedoch vergleichbar. Ein gesunder Greyhound mit geringfügig unter den Referenzbereichen liegenden Werten bedarf keiner weiteren Diagnostik.
Referenzbereiche:
- Gesamtprotein: 5,4 – 7,5 g/dl
- Albumin: 2,5 – 4,4 g/dl
- α1 – Globulin: 0,2 – 0,5 g/dl
- α2 – Globulin: 0,3 – 0,9 g/dl
- β1- Globulin: 0,5 – 4,4 g/dl
- β2 – Globulin: 0,6 – 1,5 g/dl
- γ – Globulin: 0,4 – 1,4 g/dl
Schilddrüsenhormone
Die Schilddrüsenhormone werden die in den Follikelepithelzellen der Schilddrüse (Thyreozyten) gebildet. Die wichtigsten Hormone sind Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (Tetraiodthyronin, T4). Sie spielen eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel und das Wachstum einzelner Zellen und des Gesamtorganismus und sind somit zwingend lebensnotwendig.
Bei Hunden findet man am häufigsten einen niedrigen Spiegel an Schilddrüsenhormonen. Die Hauptursache stellt die Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) dar. Doch auch jede andere Erkrankung (je schwerer, desto tiefer ist der T4-Spiegel) sowie zahlreiche Medikamente (z.B. Steroide, Phenobarbital, Sulfonamide, nichtsteroidale Entzündungshemmer) können dafür verantwortlich sein.
Die meisten gesunden Greyhounds haben einen leicht bis deutlich verringerten Spiegel an Schilddrüsenhormonen. Ihre Werte liegen unter dem Referenzbereich für Hunde. Ohne Ausschöpfung der diagnostischen Möglichkeiten sollte kein Greyhound mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden! Eine unnötige, lebenslange Therapie schadet dem Tier. Die klinischen Symptome sind unspezifisch und ihr Schweregrad reicht von leicht bis sehr schwer. Häufige Anzeichen von Hypothyreose bei Hunden sind Lethargie, Gewichtszunahme, Haarausfall, trockene Haut und Haarkleid, Kälteempfindlichkeit und neurologische Symptome wie Gleichgewichtsstörungen.
Folgende Symptome können durch eine Hypothyreose verursacht werden: Apathie, Schwäche, Kälteintoleranz, Haarkleid- und Hautveränderungen (starkes Schuppen, stumpfes Fall, übermäßiger Haarverlust, Alopezie in sehr unterschiedlicher Ausprägung, Hyperpigmentierung, Otitis ceruminosa, Ohrranddermatose, Hautverdickung, sekundäre Pyodermie), Gewichtszunahme ohne übermäßige Futteraufnahmen, neurologische Störungen (u.a. periphere Neuropathien, vestibuläre Symptome, Krämpfe), kardiovaskuläre (z.B. Bradykardie) und gastrointestinale Symptome (z.B. Obstipation).
Die Beurteilung der klinischen Symptome kann beim Greyhound, wie auch bei anderen Windhunden, Schwierigkeiten bereiten. So sind die meisten Windhunde bis auf ein paar Sprints am Tag eher ruhig. Eine kalte Umgebung wird vermieden. Am Unterbauch und den Schenkelinnenflächen wächst das Fell häufig nur spärlich. Es handelt sich um physiologische Befunde.
Eine vollständige Untersuchung der Schilddrüsen umfasst folgende Parameter: Gesamt-T4, freies T4, T3, Endogenes TSH, Bestimmung von Antikörpern (T3-,T4-, Thyreoglobulin-Antikörper), TSH-Stimulationstest. Nur nach Abschluss aller Untersuchungen ist eine sichere Diagnose möglich.
Referenzbereiche:
- Thyroxin (T4): 1,2 – 4,5 µg/dl (15 – 58 mmol/l)
- Freies Thyroxin (freies T4): 0,6 – 3,7 ng/dl (7,7 – 47,6 pmol/l)
- Trijodthyronin (T3): 20 – 206 ng/dl (0,30 – 3,16 mmol/l)
(mit freundlicher Genehmigung von Stephan Teichmann, https://www.stephan-teichmann.de/category/windhundefreunde/)
Auf den folgenden Webseiten sind Umrechnungstabellen für Blutwerte und weitere Informationen eingestellt:
Umrechungstabelle Einheiten: https://www.imd-berlin.de/nc/leistungsverzeichnis/einheitenrechner.html
Wissenswertes über Windhunde
Was es mit dem Blutbild auf sich hat?
Copyright Sarah Rodin
Windhunde werden im Allgemeinen als besonders angesehen und ich kann mich dieser Meinung nur anschließen – für mich sind sie etwas ganz besonderes… … seit 50 Jahren!
Dass aber nun evidenzbasierte, also fassbare, sichtbare und auswertbare Beweise existieren, die ganze Auswertungen von diagnostischen Mitteln verändern, war mir neu.
Ich darf mich ihnen aber erst einmal vorstellen, ich bin Sarah, lebe seit 50 Jahren mit Windhunden zusammen und habe auch schon einiges mit ihnen erlebt und mache momentan eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker.
Warum? Weil ich Zusammenhänge begreifen möchte!
Es ist spannend ein Puzzle aus 2307 Teilen vor sich liegen zu haben, die einzelnen Teile zusammenzusetzen und dann ein Bild zu bekommen…
- …vielleicht könnte es auch für sie spannend sein?
Wie oft war ich schon beim Tierarzt, weil irgendwas war?
UND wie oft hat mein Hund dann Blut abgenommen bekommen? Fast jedes Mal!
UND wie oftstand ich mit dem obligatorischen Ausdruck, den Laborwerten, da und versuchte ein schlaues Gesicht zu machen? Auch jedes Mal!
Und wie oft habe ich mich gefragt, wie das nun alles zusammenhängt?
Die Antwort erspare ich uns allen…
Also fangen wir doch einfach mal beim Blut an, denn auch hier weist der Windhund einige Besonderheiten auf. ABER um das Besondere zu verstehen, dachte ich, wäre es sinnvoll erst das große Ganze zu verstehen. Blut ist magisch. Sie besteht aus festen und flüssigen Bestandteilen, ist überall im Körper zu finden, dient als extrem schneller und präziser Postbote und gibt dem Detektiv Arzt Hinweise auf Ursachen einer Erkrankung. Kurz gesagt, es ist eines der wichtigsten Diagnosemittel, die sofort zur Verfügung stehen. Auf einer (meiner Meinung nach) kompetenten Homepage (i) gelesen: „Blut ist ein Gewebe, das aus Blutzellen und einer flüssigen Interzellularsubstanz, dem Blutplasma, besteht. Es erfüllt vielfältige Transport- und Regulationsfunktionen und erreicht über das Gefäßsystem nahezu alle Teile des Körpers.“ Alles klar?
– Mir nicht…
Also habe ich die Ausbildung bei Paracelsus angefangen...
Die wahrscheinlich häufigste Blutuntersuchung ist das „Kleine Blutbild“.
Es untersucht die festen Bestandteile im Blut, ihre Relation zueinander und gibt wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen.
Was macht Blut im Körper?
Es sorgt für den Gasaustausch, transportiert Nährstoffe, Hormone und bringt den Abfall weg, den der Körper so erzeugt, wenn es anstrengend wird, wie z.B.: beim Rennen, Coursing oder einer Ausstellung. Es ist Heizung und Klimaanlage zugleich und unterhält eine Armee, die gegen Viren, Bakterien und einfach alles kämpft, was für das Lebewesen nicht gut ist.
Und wenn mal was kaputt geht, auch noch einen Installateur, der den Wasserschaden gleich beheben kann…
Also fest = Blutzellen und flüssig = Blutplasma.
Das kleine Blutbild untersucht erst einmal die Blutzellen, die Hinweise darauf liefern, an was für eine Erkrankung gedacht werden sollte.
Also erst einmal zu den festen Blutzellen.
Als feste Bestandteile gelten rote Blutzellen - Erythrozyten, weiße Blutzellen - Leukozyten und Blutplättchen – Thrombozyten. Das Verhältnis von Fest zu Flüssig liegt ungefähr bei 55% flüssigen und 45% festen Bestandteilen.
Die festen Bestandteile bestehen aus Zellen, die sich in ihrer Aufgabe vollständig unterscheiden. Genauso verhält es sich mit dem Aussehen dieser Zellen. Der größte Anteil wird von den roten Blutzellen, den Erythrozyten gestellt. Im Verhältnis zum Gesamtvolumen bewegen sie sich bei ca. 43%. Die restlichen ca. 2% werden von weißen Blutzellen, den Leukozyten und den Thrombozyten, den Blutplättchen, gestellt. Im Blutbild heißt das Verhältnis Hämatokrit (Hkt).
Schon alleine durch dieses Mischverhältnis kann jemand, der sich damit auskennt, Punkte auf seiner „Indizien-Liste“ eintragen. Aber nicht nur die prozentualen Verhältnisse zueinander sind wichtig, auch z.B. Aussehen, Anzahl und Mischverhältnisse der einzelnen Zellarten können Beweise be- oder entkräftigen.
To be continued?
Für Anregungen oder auch Kritik bin ich immer dankbar
Ihre Sarah Rodin
E-Mail: sarah@ballettstudiorodin.de
Quellen:
ihttps://flexikon.doccheck.com/de/Blut
was es mit dem Hämatokritwert auf sich hat?
Fest – Flüssig und das Verhältnis zueinander…?
Der Wert, der im Blutbild als Hämatokrit (Abkürzungen im Laborbefund: HKT, HK oder HCT) ausgewiesen wird, beschreibt die Fließfähigkeit des Blutes – er sagt also etwas darüber aus, wie zäh oder flüssig es ist.
Also kann ich mir das Blut vorstellen, wie einen Fluss, der durch eine Landschaft fließt? Das Blutserum ist die Flüssigkeit, also das Wasser, in der die festen Bestandteile, wie Blätter, Äste und Steine mitgerissen werden.
Im Blut sind es dann:
rote Blutkörperchen = Erythrozyten
weiße Blutkörperchen = Leukozyten
und Thrombozyten = Blutplättchen
die transportiert werden.
Wenn die Verhältnisse passen, ist alles gut und funktioniert reibungslos. Wenn aber von etwas zu viel, zu wenig, zu klein oder zu groß vorhanden ist, kommt es direkt zu einem Ungleichgewicht und führt im Körper zu einer Reaktion, was dann als Symptom bezeichnet wird.
Bei einem Fluss wäre das z.B. zu viel Regen, zu wenig Regen, Verschmutzung oder Verstopfung. Es gibt also Auskunft über die „Beschaffenheit des Blutes und den Wasserhaushalt des Patienten“.(i)
Der Blutwert Hämatokrit wird im Blutbild in Prozent % angegeben. Bei einem Hund sollte sich dieser Wert bei ca. 40 – 55 % befinden.
Und hier kommt schon die erste Besonderheit: „Trainierte Hunde, insbesondere Windhunde, zeigen wesentlich höhere Werte.“(ii)
Höhere Werte können dann 45 – 65 % und höher sein. Das heißt, das Blut von gut trainierten Windhunden ist dicker, es hat mehr feste Bestandteile. Und da ca. 96 % der festen Bestandteile von roten Blutkörperchen, den Erythrozyten, gestellt werden, kann schon hier vieles untersucht werden.
Rote Blutkörperchen haben im Körper die Hauptaufgabe Sauerstoff O² aus der Lunge an das in ihnen enthaltene Hämoglobin zu binden, diesen überall dort zu verteilen, wo er gebraucht wird und dann das entstandene Kohlendioxid (CO²) wieder in die Lunge zu transportieren, wo es dann mit der Atemluft den Körper wieder verlässt. Sauerstoff wird von jeder einzelnen Zelle zur Energiegewinnung benötigt – die Maschine muss laufen.
Der Blutwert Erythrozyten (Ery) zeigt also in erster Linie an, ob diese lebenswichtige Versorgung mit Sauerstoff gewährleistet ist.
Es finden sich also in einem „kleinen Blutbild“ viele Untersuchungswerte, die mit den Erythrozyten in Verbindung stehen. Wichtige Erythrozytenindizes sind:
(MCH): die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt
(MCHC): die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt
(MCV): das durchschnittliche Volumen eines Erythrozyts
sowie die Erythrozytenverteilungsbreite (EVB oder engl. RDW)
Dazu komme ich noch – später…
Jetzt könnte man auf den Gedanken kommen, dass viele Erythrozyten viel Sauerstoff transportieren also ist das doch super – oder? …
Grundsätzlich ja, nur das ist noch nicht das ganze Bild. Erythrozyten können zu klein, zu groß oder Normalgroß sein auch Mißbildungen sind möglich und der in ihnen vorhandene Hämoglobingehalt kann ebenfalls zu wenig, zu viel oder im Normbereich liegen.
Hier ergeben sich dann schon erste Hinweise in welche Richtung weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollten oder welche zusätzlichen Werte durch ein Labor bestimmt erden sollten.
Aber noch mal zurück zum Wert: Hämatokrit
Ein niedriger Hämatokritwert sagt, dass zu wenige rote Blutkörperchen in Blutvolumen sind und wenn im Körper was nicht stimmt, macht das Symptome – es zeigt sich irgendwie.
Bei zu wenigen festen Blutbestandteilen wird es dünnflüssig, transportiert weniger Sauerstoff und sorgt für diverse Probleme.
Zu viel Hämatokrit, also zähflüssiges Blut mit zu hohem Anteil an festen Zellbestandteilen, macht sich seltener bemerkbar aber das Herz muss mehr pumpen, es birgt also auch Gefahren, wie z.B. Thrombose, Lungenembolie oder Schlaganfall und kann folgende Ursachen haben:
Flüssigkeitsverlust z.B. durch Durchfall, starkes Schwitzen, zu wenig trinken oder Verbrennungen – auch ein heißes Auto im Sommer, Sauerstoffmangel durch Lungenerkrankungen oder Rauchen (unsere Hunde rauchen mit), Knochenmarkserkrankungen, Doping mit Erythropoetinhaltigen (iii) Mitteln.
Ich möchte hier nur einen groben Überblick darstellen, eine medizinisch korrekte und erschöpfende Darstellung kann und soll es hier nicht geben…
Dafür sind Tierärzte oder auch sehr gut ausgebildete Tierheilpraktiker da, die in Absprache mit dem Tierarzt helfen können.
Für Anregungen oder auch Kritik bin ich immer dankbar:
Ihre Sarah Rodin
E-Mail: sarah@ballettstudiorodin.de
Quellen: Bildiv
i https://www.netdoktor.de/laborwerte/haematokrit/ (15.10.24)
ii Moritz (Hg): Klinische Labordiagnostik in der Tiermedizin. Schattauer GmbH
2014
iii https://www.windhundverband.de/wp-
content/uploads/2019/02/Dopingkontrollen-im-Hundesport.pdf
iv https://pixabay.com/de/illustrations/rote-blutk%C3%B6rperchen-rot-rbc-
8791098/ von enescoc360 (16.10.24)
Was Erythrozytenindizes sind?
Die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, werden in einer Blutuntersuchung gezählt, auf Größe, Form und Beschaffenheit untersucht und auf ihren Haupt-bestandteil, ihren Hämoglobinanteil, den roten Blutfarbstoff, begutachtet.
Es ist also ähnlich, wie bei einer Ausstellung. Größenverhältnisse, Proportionen, Erscheinungsbild
und Funktionalität werden bewertet und außerdem gibt es dann noch die Einteilung nach Alter.
Ein Erythrozyt sieht ein bisschen aus, wie ein UFO, er ist rund, flach, bikonkav gewölbt, besitzt keinen
eigenen Zellkern, dafür aber meist einen wulstigen Rand und trägt ca. 90% Hämoglobin, also roten Blutfarbstoff in sich. Das sind ca. 280 Millionen Hämoglobin-Moleküle pro Erythrozyt.
Die rote Farbe des Blutes haben wir diesem Farbstoff zu verdanken. Der rote Blutfarbstoff ist ein eisenhaltiges, kugelförmiges Protein – also ein Eiweiß aus vier, sogenannten Häm-Gruppen, die jeweils ein Eisen-Ion enthalten, welches sowohl Sauerstoff (O²) als auch Kohlendioxid (CO2) an sich binden kann.
Das istauch der Grund, warum Blut, wenn es voller Sauerstoff ist, fast leuchtend Rot aussieht und wenn es das Kohlendioxyd abtransportiert eher Dunkelrot erscheint.i
Die Menge des durchschnittlichen Hämoglobingehalts im Blut wird in Laborbefund mit dem Kürzel Hb oder HGB (meistens g/dL) abgebildet. Dieser Wert sagt also aus, wieviel Gramm Hämoglobin in einem Deziliter Blut zu finden sind.ii
Ich hatte in meinem letzten Beitrag von sogenannten Erythrozytenindizes geschrieben und möchte an dieser Stelle auf sie zurückkommen…
Die Literatur sagt dazu: „Zu den von allen Hämatologiesystemen generierten Erythrozyten-parametern gehören die Parameter Hämoglobin (HGB),Hämatokrit (HKT), Erythrozytenzahl (RBC), mittleres korpuskuläres Volumen (MCV), mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt (MCH) und mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (MCHC). MCV, MCH und MCHC werden gewöhnlich als Erythrozytenindizes bezeichnet.“iii …
Was?
Den Begriff Indizes kannte ich bis jetzt nur in Verbindung mit den Nachrichten aus der Aktienwelt, dass hier aber auch eine Verwendung dieses Begriffes in Verbindung mit Blutuntersuchungen existiert, war mir neu…
An der Börse sind Indizes Mittelwerte, die mehrere Aktien einer Branche, eines Landes oder eines Marktes darstellen, zusammenfassen und einen durchschnittlichen Überblick über bestimmte Bereiche geben. Im Zusammenhang mit den Erythrozyten sind es dann auch Werte, die einen durchschnittlichen Teilbereich darstellen.
Bei meiner weiteren Suche fand ich dann eine Erklärung für die verschiedenen Teilbereiche, die einen aussagekräftigen Wert zu den roten Blutzellen machen können und die weitere Fragen aufwarfen:
„Erythrozytenindizes sind „…rechnerisch ermittelte Kenngrößen zur Charakterisierung der Erythrozyten und Klassifizierung von Anämien.“iv
Da ist es wieder, dieses Wort – Anämie – Blutarmut –was genau kann ich mir darunter vorstellen? Die medizinische Literatur sagt dazu, dass eine Anämie häufig keine eigenständige Erkrankung ist, sondern auch ein Symptom sein kann, das auf eine andere bestehende Krankheit hinweist und weiter, dass bei einer Anämie die Zahl der roten Blutkörperchen oder der Hämoglobinspiegel zu niedrig ist; das Blut kann also nicht mehr genügend Sauerstoff transportieren.
Diese Werte werden also errechnet, zueinander in verschiedene Verhältnisse gesetzt und geben wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen.
Die Werte, die uns für die Berechnung der Indizes bekannt sein müssen, sind die absolute Anzahl der Erythrozyten und ihre jeweilige Größe, die Menge des Hämoglobins, sowie der Hämatokritwert, der Aufschluss über die Fließfähigkeit des Blutes gibt.
Glücklicherweise werden diese Werte im Labor mithochempfindlichen Geräten erhoben und im Laborbefund angegeben, so dass es nicht notwendig ist, den Taschenrechner zu bemühen.
Schon die Normalwerte beim Windhund unterscheiden sich anhand ihrer Ausgangsgrößen:
Die Erythrozyten also rote Blutkörperchen (im Laborbefund meistens als ERY oder RBC bezeichnet)sind im Vergleich zu anderen Hunderassen höher:
o Bei Windhunden: 7,4-9,0 Millionen Zellen pro Mikroliter
o Bei andere Rassen 5,5-8,8 Millionen Zellen pro Mikroliter
Das Hb, das Hämoglobin, der rote Blutfarbstoff wird oft in Gramm pro Deziliter angegeben und ist im Vergleich zu anderen Hunderassen ebenfalls höher:
o Bei Windhunden sind es 19,0-21,5 g/dl
o Bei anderen Rassen 12-18 g/dl
Das Hämatokrit (Hk, Hkt, HCT), das Verhältnis von festen zu flüssigen Bestandteilen wird in Prozent angegeben und liegt bei Windhunden ebenfalls höher:
o Beim Windhund sind es ca.55-65% (das Blut von Windhunden ist also zähflüssiger)
o Bei anderen Rassen 37-55%
Gehen wir die einzelnen Werte und ihre Berechnung doch einfach mal durch und sehen, was diese zu sagen haben und was denn jetzt bei einem Windhund so anders ist.
In einer viel zitierten Studie „Clinical pathology of Greyhounds and other sighthounds“ fand ich eine wichtige Aussage darüber:
„Previous studies have reported that Greyhounds have higher HCT, hemoglobin (HGB) concentration, MCV, and MCHC when compared with values in non-Greyhound dogs. 2–4,9
Most studies also reported higher RBC counts 2,4; in one study, the mean RBC count for Greyhounds, although similar to counts reported in other studies, was lower than the mean count for non-Greyhounds owing to higher values among the latter.3“v
„Frühere Studien haben berichtet, dass Greyhounds im Vergleich zu Nicht-Greyhounds höhere HCT-,Hämoglobin- (HGB), MCV- und MCHC-Werte aufweisen.2-4,9 Die meisten Studien berichteten auch über höhere Erythrozytenzahlen 2,4; in einer Studie war die mittlere Erythrozytenzahl für Greyhounds, obwohl sie den in anderen Studien berichteten Zahlen ähnlich war, niedriger als die mittlere Zahl für Nicht- Greyhounds, was auf höhere Werte bei letzteren zurückzuführen ist.3“
(Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version))
Der Blutwert MCH: berechnet die absolute Mengean Hämoglobin in einem Erythrozyten.
Der Wert MCH zeigt also an, ob ein Erythrozyt, ein rotes Blutkörperchen ausreichend viel roten Blutfarbstoff also Hämoglobin enthält.
𝑀𝐶𝐻 (𝑝𝑔) = 𝐻𝐺𝐵 (𝐻ä𝑚𝑜𝑔𝑙𝑜𝑏𝑖𝑛)
𝑅𝐵𝐶 (𝐸𝑟𝑦𝑡ℎ𝑟𝑜𝑧𝑦𝑡𝑒𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙)
Am Wert MCH kann also abgelesen werden, wieviel Hämoglobin ein Erythrozyt in sich trägt. Hieraus ergibt sich dann, wieviel Sauerstoff ein Erythrozyt an sich binden kann.
Der Blutwert MCHC: berechnet die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration in einer bestimmten Blutmenge, also die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration in einer bestimmten Anzahl von Erythrozyten, die in dieser Menge vorhanden sind. Er dient gewissermaßen als Kontrollwert und ist eine sehr stabile Größe, die nur bei wenigen Erkrankungen Schwankungen unterliegt. 𝑀𝐶𝐻𝐶 (𝑔 𝑝𝑟𝑜 𝑑𝐿) = 𝐻𝐺𝐵 (𝐻ä𝑚𝑜𝑔𝑙𝑜𝑏𝑖𝑛) 𝐻𝐾𝑇 (𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑧𝑒𝑙𝑙𝑒𝑛 𝑖𝑚 𝐵𝑙𝑢𝑡))
Blutwert MCV:gibt das durchschnittliche Volumen eines Erythrozyten wieder. Er zeigt an, wie groß ein Erythrozyt ist. Der Wert MCV wird auch berechnet. Er gibt an, wie groß ein rotes Blutkörperchen im Durchschnitt ist.
𝑀𝐶𝑉 (𝑓𝐿) = 𝐻𝐾𝑇 (𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑧𝑒𝑙𝑙𝑒𝑛 𝑖𝑚 𝐵𝑙𝑢𝑡)
𝑅𝐵𝐶 (𝐸𝑟𝑦𝑡ℎ𝑟𝑜𝑧𝑦𝑡𝑒𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙)
Der Blutwert RDW zeigt die durchschnittliche Verteilungsbreite der Größenunterschiede von Erythrozyten in einer bestimmten Menge Blut. Er wird in % angegeben und spiegelt die Größenvariation der roten Blutkörperchen wieder. „Ein hoher RDW-Wert deutet auf eine größere Variation hin, während ein niedriger RDW-Wert auf eine geringere Variation hinweist.“vi
Die „Vermessung der Erythrozyten“ und ihrer Indizes geben Hinweise und lassen weitere Schlussfolgerungen im Hinblick auf eine mögliche Erkrankung zu, die ich später noch begreifen möchte.
Aber mit dem kleinen Blutbild ist es hier noch nicht vorbei. Im kleinen Blutbild werden weitere Bestandteile und ihre Bedeutung untersucht. Die Zellen, die da noch so im Blut herumschwimmen, sind Zellen mit sov pektakulären Namen wie Retikulozyten, Thrombozyten und Leukozyten.
Was es damit auf sich hat, versuche ich in den nächsten Beiträgen herauszufinden.
Für Anregungen oder auch Kritik bin ich immer dankbar
Ihre Sarah Rodin
E-Mail: sarah@ballettstudiorodin.de
Quellen:
Bild: https://pixabay.com/de/illustrations/ai-generiert-blutzellen-8401332/
i Die Ursache hierfür ist die unterschiedliche Lichtbrechung der Moleküle.
ii Der Hb-Wert wird in der Regel in einem Laborbefund in Gramm pro
Deziliter (d/dL) angegeben
iii
https://www.sysmex.ch/fileadmin/media/f114/Xtra/Themenblaetter/Die_E
rythrozytenindizes_-_Xtra_Schweiz_Fruehjahr_2013.pdf (08.11.24)
ivhttps://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/lexikon-der-
medizinischen-laboratoriumsdiagnostik/erythrozyten-
indices?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-49054-9_1043 (17.10.24)
v Clinical pathology of Greyhounds and other sighthounds.
vi https://meingesundheitsbuch.de/rdw-wert-blut/ (10.11.24)
Das Blut ist ein Meer mit vielen Zellen…
Im kleinen Blutbild werden die Zellen und ihre Bedeutung untersucht. Über die roten Blutkörperchen und ihre Besonderheiten habe ich schon berichtet, jetzt geht es um die Zellen, die noch so im Blut herumschwimmen.
Es sind Zellen mit so spektakulären Namen wie Retikulozyten, Thrombozyten und Leukozyten.
Was es damit auf sich hat, versuche ich jetzt herauszufinden. Beginnen wir doch mit den Leukozyten – den weißen Blutkörperchen…
Fast jeder von uns hat schon einmal was von Leukozyten gehört. Sie sind die Polizei unseres Körpers. Im kleinen Blutbild werden die Leukozyten auf ihre Menge im Blut untersucht.
Ich sage extra auf ihre Menge im Blut, weil normalerweise nur ca. 10% von den, im ganzen Körper (hauptsächlich im Lymphsystem, in den Schleimhäuten, im Gewebe und den Knochen) verteilten weißen Blutkörperchen, im Blut zu finden sind.
Sie spielen eine große Rolle bei der Infektabwehr. Im kleinen Blutbild werden sie in ihrer Gesamtheit und ohne weitere Unterscheidungen untersucht.
Sie sind für die Abwehr von körperfremden und schädlichen Stoffen, so genannten Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren, Tumorzellen, Giftstoffe, körperfremde Partikel, Würmer oder Pilze zuständig. Siebewegen sich innerhalb der Blutbahn eher an den Außenwänden und einige von ihnen können sogar die Blutbahn verlassen und im Gewebe tätig werden.
Leukozyt ist also nicht gleich Leukozyt…
Wie jetzt?
Ein Leukozyt ist eine im Blut zu findende Zelle, die im Gegensatz zu den Erythrozyten einen Zellkern hat. Ok, jetzt wird es ein bisschen klarer…
Der Zellkern ist der Motor einer Zelle und dafür da, dass eine Zelle mit Zellkern sozusagen ihren eigenen Stoffwechsel hat – je nach Aufgabe eben.
Sie werden grundsätzlich in drei Untergruppen eingeteilt: Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten – aber diese Unterscheidung ist dann was für das „Differentialblutbild“.
Das „kleine Blutbild“ und das „Differentialblutbild ergeben dann zusammen das „große Blutbild“.
Dieses soll hier keine Beachtung finden. –
Vielleicht später…
Im „Kleinen Blutbild“ werden die Leukozyten als Gesamtheit angeschaut. Das „Große- oder Differenzialblutbild“ untersucht dann die Eigenheiten der Leukozytenfamilie näher. Hier werden dann Granulozyten, neutrophile Granulozyten (jugendliche Granulozyten, stabkernige Granulozyten und segmentkernige Granulozyten), basophile Granulozyten und eosinophile Granulozyten untersucht, wie auch die anderen dieser Zellfamilie, wie Lymphozyten (B-Lymphozyten (B-Zellen) und T-Lymphozyten (T-Zellen)), Natürliche Killerzellen (NK-Zellen), Monozyten, Mastzellen und Dendritische Zellen machen dann die Darstellung für das „Große Blutbild“ komplett.
Bei unseren Windhunden gibt es hier schon im „Kleinen Blutbild“ Besonderheiten. Bei den Windhunden lassen sich weniger Leukozyten finden als bei vielen anderen Hunderassen.
Der Referenzbereich bewegt sich für Hunde allgemein betrachtet bei 4.000 bis 15.000 Zellen pro μl (Mikroliter). Windhunde und speziell Greyhounds (diese Rasse wurde in der Studie speziell untersucht) zeigen ein deutlich geringeres Aufkommen, nämlich einen Wert zwischen 2.000 und 6.000/μl. Aber nicht nur das ist Besonders:
In der Studie zum Greyhound fand ich folgende Aussage:
„In the early 1960s, it was reported that many Greyhounds had “vacuolated” eosinophils, termed “grey” eosinophils, which were devoid of visibly stained cytoplasmic granules.18“
„Das Greyhound-Eosinophil wurde umfassend untersucht. Unter den frühen 1960er Jahren wurde berichtet, dass viele Greyhounds „vakuolierte“ Eosinophile hatten, die als ‚graue‘ Eosinophile bezeichnet wurden und keine sichtbar gefärbten zytoplasmatischen Granula.“ (Übersetzt mit deepl.com)
Was ist das denn jetzt wieder?
Ok – das ist definitiv zu einem späteren Zeitpunkt zu erforschen und gehört zum „Großen Blutbild…
Die Thrombozyten werden auch Blutplättchen genannt und sind für die Blutgerinnung zuständig. Sie haben, wie auch die Erythrozyten keinen eigenen Zellkern, sind aber deutlich kleiner und sie haben ein bisschen Ähnlichkeit mit einem Kraken. Haben sie nichts zu tun, sind die Tentakel eng an den Körper gelegt und die Thrombozyten schwimmen im Blut mit, gibt es aber an einer Stelle ein Leck zu reparieren, werden sie aktiv, breiten ihre Tentakel aus und versuchen die Wunde zu verschließen um so wenig Blut, wie möglich zu verlieren.
Unsere Windhunde sind auch hier besonders!
Bei ihnen finden sich weniger Thrombozyten als bei anderen Rassen. Greyhounds weisen eine Anzahl von 80.000 bis 120.000/μl (Zellen pro Mikroliter) auf wogegen andere Hunderassen deutlich höhere Werte aufweisen können.
Retikulozyten sind junge noch nicht ganz ausgereifte Zellen, aus ihnen werden bald „Rote Blutkörperchen“. Sie schwimmen im Blut mit und werden nach ca. ein bis zwei Tagen Erythrozyten. Sie geben Auskunft über die Blutproduktion im Knochenmark und Hinweise darauf, ob alles in Ordnung ist.
„Ein kleines Blutbild kann auf viele Erkrankungen hinweisen, wie z.B.: auf Entzündungen und Mangelerscheinungen aber auch auf diverse andere Erkrankungen, die eine zusätzliche Diagnostik erfordern, denn in der Regel reicht ein kleines Blutbild nicht aus, um eine vollständige Diagnose mit Differentialdiagnose zu äußern, da dieses Blutbild lediglich Hinweise gibt.
Daher kann ein großes Blutbild weitere Hinweise geben und zusätzliche Untersuchungen des Arztes können die Ursache der Erkrankung klären.
Diese sind z.B.:
Erkrankungen im Knochenmark
Autoimmunkrankheiten
Virusinfektionen
Krebserkrankungen
Infektionskrankheiten
Leukämie
Erkrankung der Blutgefäße
Erkrankung der Blutzellen
Nierenerkrankungen
Herzerkrankung
Lungenerkrankung
Lebererkrankung“ii
i Clinical pathology of Greyhounds and other sighthounds.
ii https://www.idexx.com/files/diagnostic-update-greyhound-
specific-reference-intervals.pdf