Ausläufe – ein Für und Wider

Bedenken Sie auch die Wettergegebenheiten, wenn es zu heiß ist, sollte man einen öffentlichen Auslauf meiden, denn wenn der Hund durch andere Hunde zum Rennen motiviert wird, kann er schnell vergessen, dass er sich in diesem Moment überanstrengt und völlig verausgabt.

Eine Überanstrengung kann sehr schnell mit einer Greyhoundsperre enden. Diese Gefahr sollten Sie immer im Hinterkopf haben, denn eine Greyhoundsperre, die nicht umgehend behandelt wird, kann u. U. tödlich enden. Zur Greyhoundsperre erhalten Sie hier umfassende Informationen.

Greyhoundsperre

Bei öffentlichen Auslaufgebieten besteht oft das Problem, dass dort viele unbekannte Hunde aufeinander treffen, leider sind sich viele Halter ihrer Verantwortung nicht bewusst und überlassen die Hunde sich selbst, nach dem Motto „Die klären das schon untereinander“.  Das kann jedoch unter Umständen schnell gefährlich werden. Man sollte seinen Hund immer im Auge haben und ihn zur Not auch stoppen können. Nicht nur im Falle, dass der eigene Hund ein Fehlverhalten zeigt, auch im Falle, dass der eigene Hund angegangen wird, sollte es möglich sein, seinen Hund heranzurufen, um ihm Schutz zu geben, damit er weiß, er kann sich auf SEINEN Menschen verlassen. Grundsätzlich sollte der freilaufende Hund verträglich mit anderen Hunden sein. Ist der Hund in der Hinsicht eher schwierig, sollte man Ausläufe mit fremden Hunden lieber meiden.

Das Gelände sollte mindestens 180 cm hoch eingezäunt sein.

Der Greyhound hat durch seine stark bemuskelte Hinterhand auf jeden Fall die Möglichkeit, auch diese Zaunhöhe zu überwinden.  Dies kommt zwar nur selten vor, weil vielen Greyhounds gar nicht bewusst ist, dass sie so hoch springen könnten, aber man sollte diese Möglichkeit zumindest in Betracht ziehen. Je besser man seinen Hund kennt, wie er reagiert, wenn z. B. ein Außenreiz sein Interesse weckt (Wildtiere, andere Hunde außerhalb des Geländes), desto eher kann man einschätzen, ob er gegebenenfalls springen würde.

Hochsprung Wettbewerb

Haben Sie nun das Gelände überprüft, das Wetter ist optimal, der Hund ist gesund und Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass es vertretbar ist, Ihren Hund auf dem Auslauf abzuleinen, ist es wichtig, mit dem Hund einmal gemeinsam die Grenzen abzugehen, um zu gewährleisten, dass der Hund weiß, wo der Zaun ist, wo eventuell Hindernisse stehen und wie groß das Gelände ist.

Dies kann in einem Moment der Unaufmerksamkeit des Hundes entscheidend sein. 

Durch die hohe Geschwindigkeit ist sein Bremsweg entsprechend lang und kann auch mal im Zaun enden. Zu bedenken ist, dass der Greyhound ein Sichtjäger ist, der auch gut mal in 300m Entfernung ein Eichhörnchen sehen und es jagen wollen kann.

Leider fokussiert sich sein Blick in dem Fall möglicherweise so ausschließlich auf das Eichhörnchen, dass dann der Drahtzaun in 100m Entfernung für den Hund „unsichtbar“ wird.

Bitte machen Sie Ihren Hund immer erst warm, bevor Sie ihn ableinen, z. B. mit einem strammen 10 minütigen Spaziergang. Damit beugen Sie Sehnen- und Muskelverletzungen vor. Ganz ungünstig ist es, aus dem Auto auszusteigen und den Hund sofort losrennen zu lassen.

Kommt Ihr Greyhound im Tobemodus auf Sie zu gerannt, bleiben Sie stehen!!!! Der Hund ist extrem schnell und überlegt sich oft erst in letzter Sekunde, ob er rechts oder links an Ihnen vorbeizieht. Schlimmstenfalls entscheidet er sich für dieselbe Seite, auf der Sie ausweichen wollen. Das bedeutet schmerzhafte Unfallgefahr für Mensch und Hund.

Es gibt durchaus Greyhounds, die in Ausläufen gestresst sind, die die Situation unangenehm finden. Sollte sich Ihr Hund unwohl fühlen, gehen Sie wieder und machen stattdessen vielleicht lieber einen spanenden Spaziergang. Andere Greyhounds fühlen sich dort pudelwohl und haben Spaß.

Und ein letzter Tipp, wenn Sie sich unsicher fühlen, wenn irgendetwas für Sie nicht in Ordnung ist, sei es, dass der Hund an dem Tag „komisch“ ist oder sei es, dass Sie kein gutes Gefühl dabei haben, den Hund laufen zu lassen, dann gehen Sie wieder, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, lassen Sie sich nicht von anderen Hundehaltern überreden, den Hund abzuleinen.

Im Nachhinein, wenn dann etwas passiert, werden Sie sich immer sagen, hätte ich doch nicht….. und ein schlechtes Gewissen haben.

Anmerkung der Autorin:

Wir haben zurzeit 2 Greyhounds, die sich blind verstehen. Zu zweit neigen sie dazu, andere Hunde zu jagen. Ein kurzer Seitenblick und die Hatz ist eröffnet. Ich persönlich kann meine Hunde dann nicht mehr stoppen. Das ist mir zweimal passiert, und es ist nicht nur äußerst peinlich, sondern auch sehr unangenehm für den gejagten Hund.  Ich lasse sie deshalb gemeinsam nur noch mit bekannten Hunden laufen. Mit fremden Hunden bzw.  Hunden, die sie gerade erst kennen gelernt haben, lasse ich sie nur einzeln laufen, weil sie sich dann nicht so übermächtig fühlen.

Für mich ist es auch wichtig, dass meine Hunde im Freilauf mit anderen Hunden einen Maulkorb tragen. Der Windhund ist sehr dünnhäutig und schnell bleibt beim Vorbeiflitzen mal ein Eckzahn in der Haut des anderen hängen. Das und das Festhalten am Hinterteil mit den Zähnen, wenn sie sich jagen, möchte ich auf jeden Fall vermeiden. Wenn nur meine Hunde gemeinsam laufen, sind sie ohne Maulkorb, denn wenn da mal was passieren würde, wäre das ausschließlich meine Angelegenheit und beträfe niemand anderen. Für mich steht der Schutz der anderen Hunde stets an erster Stelle.

Ich versuche immer im Blick zu haben, ob das Laufen zusammen spielerisch ist oder ob ein Hund gejagt wird. Jagt mein Hund einen anderen, nehme ich ihn sofort raus, leine ihn an und verlasse das Gelände. Genauso gilt umgekehrt: wird mein Hund permanent von einem anderen gejagt und der Besitzer des anderen Hundes kümmert sich nicht darum, weil er irrtümlich annimmt, dass die Hunde Spaß haben, nehme ich ebenfalls meinen Hund sofort aus der Gefahr und verlasse das Gelände, damit mein Hund der Stresssituation entkommt.

Empty


Print   Email