Greyhounds und kleine Hunde

Allerdings ist bei manchen Rassevertretern ein höheres Potential vorhanden, Kleinhunde als Beute zu sehen.

Die Gefahr besteht in der enormen Reaktionsgeschwindigkeit, die Greyhounds entwickeln, wenn sie etwas als Beute identifizieren.

Greyhounds, die ins Rehoming-Programm übernommen werden, werden manchmal auf Kleinhundeverträglichkeit getestet. Aber je nach Organisation wird generell von einer Haltung zusammen mit Kleinhunden, Katzen oder Kleintieren abgeraten. Ein Test, ob ein Greyhound mit Kleinhunden verträglich ist, ist immer eine Momentaufnahme und es ist nicht wirklich sicher zu sagen, ob sich ein Greyhound dauerhaft mit kleinen Hunden arrangieren kann. Wird der Greyhound noch beim Vorbesitzer in seinem gewohnten Umfeld auf Kleinhundverträglichkeit getestet, so kann der Vorbesitzer meist sehr gut einschätzen, ob sich dieser Greyhound mit einem Kleinhund dauerhaft arrangieren kann.

Es ist schwer zu sagen, ob die eher Ruhe und ordnungsliebenden Greyhounds ein Problem damit haben, dass kleine Hunde sehr oft kläffend, hüpfend, voller Energie und Überschwänglichkeit durch die Landschaft rennen, oder ob es wirklich auf ein Beutefangverhalten hinausläuft. Vermutlich ist es bei manchen so, dass sie genervt sind durch das Verhalten, bei anderen, dass sie tatsächlich die Kleinhunde als Beute ansehen.

Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob Ihr Greyhound kleinhundeverträglich ist, so müssen Sie bei den ersten Begegnungen äußerste Vorsicht walten lassen. Kleine Hunde haben dem Angriff eines großen Hundes nichts entgegenzusetzen. Es wäre daher ratsam, die erste Begegnung mit einem Kleinhund zu arrangieren, der einen ruhigen Eindruck vermittelt, sodass Ihr Greyhound nicht gleich durch die hektischen Bewegungen und/oder lautes Bellen angetriggert bzw. verunsichert wird.

Sie können es oft schon aus der Distanz an der Körperhaltung Ihres Greyhounds erkennen, wie wohl/unwohl/erregt er sich bei der Begegnung fühlt.

Nicht alle Greyhounds zeigen ihre Unverträglichkeit mit lautem Bellen, Knurren, oder indem sie in die Leine springen. Bei diesem eindeutigen Verhalten wissen Sie sofort, dass Ihr Greyhound ungeeignet für Kleinhunde ist. Manche sind sehr still und zeigen ihre Unverträglichkeit lediglich mit einer mehr oder minder deutlichen Körpersprache. Greyhounds, die eine Beute entdeckt haben, verunsichert oder abgeneigt sind, werden steif, die Rute wird (manchmal auch nur leicht) angehoben, sie machen sich generell größer, blähen die Nasen und Wangen, der Hals wird lang. Lassen Sie sich auch nicht von einem leichten Wedeln der Rute täuschen, indem Sie meinen, er freue sich. Einige oder alle diese Anzeichen deuten ziemlich sicher auf eine negative Reaktion auf den Kleinhund hin. Halten Sie daher einen entsprechend sicheren Abstand und vertiefen Sie diese Begegnung nicht. Führen Sie Ihren Greyhound aus dieser Situation und erzwingen Sie keine Konfrontation. Möglich wäre ein problemorientiertes Training durch eine erfahrene Hundeschule, die auch erkennt, ob das Verhalten von „das kenn ich nicht“ kommt, was bei Ex-Racern ja durchaus möglich ist, oder ob das Verhalten charakterbedingt ist. Die Hundeschule kann auch erkennen, ob es möglich ist, daran zu arbeiten.

Haben Sie einen Greyhound, der sich nicht mit kleinen/anderen Hunden verträgt, achten Sie gerade in Freilaufzonen darauf, dass Sie keine unvorhergesehenen Begegnungen mit (Klein)Hunden haben. Können Sie dies nicht sicher ausschließen, führen Sie Ihren Greyhound in solchen Zonen mit einem Maulkorb. Das Tragen eines Maulkorbes ist nichts, worüber Sie sich Sorgen machen sollten. Es dient dem Schutz eines möglichen freilaufenden anderen (Klein)Hundes und Ihres Greyhounds und schont Ihre Nerven.

Greyhounds, die sich über andere Hunde, auch Kleinhunde freuen, werden sicherlich freundlich mit der Rute wedeln (wobei sich da der gesamte Körper locker bewegt, nicht nur die Rute),  sie werden den Kopf senken, um Kontakt aufzunehmen, sie gehen vorne herunter, drehen sich freudig im Kreis. Der Körper ist deutlich entspannt und nichts deutet auf einen Angriff hin. Sind Sie noch unerfahren, was Ihren Greyhound betrifft, oder gar Erstgreyhoundhalter, so ist es immer ratsam, die ersten Begegnungen mit einem Maulkorb durchzuführen, bis Sie Ihren Greyhound kennen und ihn lesen können.

Behalten Sie dennoch Ihren Greyhound immer im Blick und nehmen Sie ihn sofort aus Situationen heraus, die ihm nicht geheuer sind. Wenn er bedrängt wird, der Kleinhund ihn anspringt oder um ihn herum rennt, kann er auch mal aus Unsicherheit heraus schnappen. Wichtig ist es, auch auf dem Spaziergang darauf achten, wenn Ihnen Hundehalter mit Kleinhunden entgegen kommen. Nehmen Sie Ihren Greyhound kurz, sodass er nicht mal kurz beim Vorbeirennen des kleinen Hundes zuschnappen kann.

Greyhounds werden oft von bestimmten Geräuschen getriggert, gerade wenn etwas quietscht oder japst. Da kann, vor allem wenn sich mehrere Hunde ohne Leine bewegen, die Situation schnell kippen und ein Kleinhund wird zur Beute auserkoren, welche gejagt wird. Da machen dann auch schnell mal Hunde mit, die ansonsten in der Regel friedlich sind. Das bringt einfach die entstehende Gruppendynamik mit sich. So eine Jagd wird ein Kleinhund nicht überleben. Vermeiden Sie den Besuch von Ausläufen, wo Hundespielsachen, gerade wenn sie quietschen, vorhanden sind. Gute Ausläufe trennen auch die Hunde in Kleinhunde und große Hunde, gerade um solche Situationen zu vermeiden, die schnell kippen können und so zur Gefahr für Kleinhunde werden.

Kippt eine Situation, haben Sie keine Möglichkeit mehr einzugreifen!

Ist Ihr Greyhound sehr verfressen und vielleicht auch nochrRessourcenverteidigend, dann wäre eine getrennte Fütterung der Mahlzeiten und angebotener Knabberartikel angebracht.

Reagiert der Greyhound ungehalten wenn er schläft und dann  berührt oder geweckt wird, sorgen Sie bitte dafür, dass Ihre Kleinhund ihn in dieser Zeit auch in Ruhe lässt.

Beachten Sie bestimmte Regeln, so können kleinhundverträgliche Greyhounds und Kleinhunde ganz wunderbar zusammen leben!

 

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