Knochenkrebs

Osteosarkom

Niemand ist perfekt. Greyhounds sind jedoch ziemlich nah dran. Sie sind wunderschön, elegant und sanft. Sie kommen einem perfekten Hund am nächsten.

Unglücklicherweise übersteigt ihre Neigung, Knochenkrebs zu entwickeln, die von fast allen anderen Hunderassen. Das Osteosarkom (oder „Knochenkrebs“) ist ein aggressiver, das Leben verkürzender Krebs. Zwar gibt es Behandlungsmöglichkeiten, aber leider haben sie meist eine schlechte Prognose und können sehr kostspielig sein. Es ist wichtig, sich über die Prognose und den finanziellen Aufwand zu informieren, ehe Sie sich für oder gegen eine Behandlung entscheiden und es sollte im Sinne Ihres Greyhounds entschieden werden.


Im allgemeinen lebt ein Greyhound, der die Diagnose Osteosarkom erhalten hat, ab dem Zeitpunkt der Diagnose noch durchschnittlich bis zu drei Monate, wenn die Erkrankung unbehandelt verbleibt, oder nur amputiert wird. Wenn eine aggressive Behandlung erfolgt (Amputation mit Bestrahlung und/oder Chemotherapie), kann die Prognose etwas besser sein, mit einer Lebenserwartung, die kaum je ein Jahr übersteigt, meist jedoch weniger. In seltenen Fällen kann ein Patient noch bis zu zwei Jahre leben.

Die typischen Symptome eines Greyhounds mit Knochenkrebs sind Humpeln und/oder Schmerzen. Wenn Ihr Greyhound sieben Jahre oder älter ist, geben Sie sich nicht damit zufrieden, wenn Ihr Tierarzt lediglich anti-entzündlich behandelt und abwarten möchte. Lassen Sie Röntgenbilder der betreffenden Region anfertigen. Es gibt eine typische Darstellung der Art und Weise, wie ein vom Krebs befallener Knochen aussieht. Die meisten Tierärzte werden dies sofort erkennen, was die Diagnose vereinfacht. Für eine sichere Diagnose wird eine Feinnadelaspirationsbiopsie gemacht, welche einfach, preiswert und genau ist. Biopsien können auch angefertigt werden, doch sie können invasiv, schmerzhaft und teuer sein. Normalerweise ist die radiografische Darstellung so typisch, dass Feinnadelaspirationsbiopsien und Biopsien unnötig sind und wir empfehlen sie normalerweise nicht.

 

Quelle: http://www.ngap.org

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Leider ist das Osteosarkom die häufigste Knochenkrebsart bei Hunden

Betroffen sind vor allem die Röhrenknochen der Beine. An den Vorderbeinen meist am Oberarmknochen nahe Schulter und beim Unterarm meist Richtung Pfoten. An den Hinterbeinen nahe dem Knie, bei Oberschenkel und Unterschenkel.

In einigen Fällen hat sich das Osteosarkom  vorher nich tdurch Lahmheit oder Schmerzanzeichen bemerkbar gemacht. Der Greyhound schreit auf, hebt das Bein, und dann ergibt die Untersuchung beim Tierarzt eine Bruchstelle, wo das Osteosarkom den Knochen bereits beschädigt hat.

Dieser Tumor ist extrem bösartig. Es gibt die Möglichkeit der Operation und Chemotherapie/Bestrahlung, allerdings zeigen die Erfahrungen, dass die Überlebensdauer nur gering ist.

Die Rekonvaleszenzzeit nach einer Beinamputation eines so großen Hundes sollte bei der Entscheidung nicht unbeachtet bleiben. Zudem kommen weitere Punkte hinzu, die es zu betrachten gilt:

 

  • Kann Ihr Greyhound mit drei Beinen glücklich werden?
  • Hat er vielleicht noch an anderen Körperstellen Schwachstellen (z.B. Arthrose),  die ein Leben auf drei Beinen eher zur Tortur machen würden?

  • Ist er schon älter, hat nur noch wenig Kraft und Muskeln und könnte sein Gewicht auf nur drei Beinen kaum tragen?

  • Stimmen die häuslichen Bedingungen? Einen dreibeinigen Greyhound (bei dem eventuell sogar auch noch ein Vorderbein amputiert wurde) mehrmals am Tag über eine Treppe laufen zu lassen  ist nicht im Sinne des Hundes!

 

Wichtig zu wissen:

Wird das Osteosarkom mittels Röntgenaufnahme diagnostiziert, wird in der Regel zusätzlich eine Röntgenaufnahme des Thorax (Brust) empfohlen, um Klarheit zu erhalten, wie weit fortgeschritten die Erkrankung schon ist. Es ist damit zu rechnen, dass auch schon Tumorzellen in der Lunge vorhanden sind, die Metastasen jedoch noch zu klein sind, um sie auf dem Röntgenbild sehen zu können.

 

Dies spielt bei der Frage zum weiteren Vorgehen und der Behandlung eine Rolle, da die Lebenserwartung bei vorhandenen Metastasen in der Lunge sinkt.

 

Ein sehr informativer Beitrag:

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20824&fbclid=IwAR2x3mftemqFLtnn4rs0VPjKF0ts8q0trRx-GrS2ylC6j5G_Ihr1y9z0_aE

 

weitere Bilder

http://www.ngap.org/bone-cancer-osteosarcoma-in-greyhounds-y668.html

Persönlicher Erfahrungsbericht Michaela Müller

Als ich vor über einem Jahr den oberen Beitrag über "Ostesarcom" erstellt habe, hätte ich nie gedacht, dass ich jemals vor einer Entscheidung stehen würde, ob ich ein Bein amputieren lassen soll oder nicht und vor allem, das ich dann tatsächlich auch diese Entscheidung getroffen habe.

Für mich war immer klar, ein Greyhound auf 3 Beinen? Das kann ich dem Hund nicht antun! Das wäre Egoismus um den Abschied nur hinauszuzögern.

Das sind Gedanken die man in der Theorie hat, bis man selbst dann genau vor so einer Entscheidung steht!

 

Dieser Wendepunkt kam für uns dann am 22.12.2022.

Unsere Maya, 9 Jahre alt, fit wie ein Turnschuh, fing an hinten links lahm zu gehen. Zuerst dachten wir an eine wiederkehrende Achillessehnenreizung. Am Sonntag, dem 25.12.2022 sah ich die Schwellung unterhalb des Kniegelenks.

 

Mit den Jahren lernt man viel dazu und für mich war sofort klar, dass es ein Osteosarcom sein muss. Dann ging das Gedanken Karussell los. Diesen doch noch relativ jungen, aber ansonsten topfiten Hund wirklich schon aufgeben? Den Krebs jetzt schon siegen lassen? So wie sich die Lahmheit verschlechterte, wäre ihr, wäre uns nicht mehr viel Zeit geblieben.

Aber kann ich wirklich eine Amputation in Betracht ziehen?

Ich versuchte rational zu denken und die Emotionen hinten anzustellen und für so spielten einige Faktoren bei der Entscheidung eine Rolle;

 

1) es ist ein Hinterbein (da ca. 70% des Körpergewichts auf den Vorderbeinen lastet, ist die Hinterhand weniger belastet),

2) Maya ist klein,

3) Maya ist sehr leicht mit 23kg,

4) Maya hat eine sehr gute Grundgesundheit und eine gute Muskulatur und

5) der letzte wichtigste Grund; eine absolute Frohnatur!

 

Dienstags wurde das Osteosarcom mittels Röntgenbild bestätigt. Wir liesen ebenso eine Thorax Aufnahme machen, die bis dato unauffällig war. Es wurde Blut abgenommen um ein aktuelles Blutbild zu machen, welches ebenso unauffällig war.

 

Die Entscheidugng stand fest: ich telefonierte alle Kliniken im Umkreis ab, von denen ich bisher Gutes gehört hatte - denn die Zeit drängte, jeder Tag war ein Tag zuviel. In den meisten Kliniken war erst 14 Tage + ein Termin zu bekommen und ich war etwas verzweifelt. Doch dann wurden wir in Buchen fündig. Praxis Dr.Werner (kein Klinikstatus) und dort konnten wir bereits einen Termin für den 30.12.2022 bekommen.

 

Maya schonte bereits das Bein und zeigte sich auf drei Beinen draußen fit und zeigte auch, dass sie mit 3 Beinen klar kommen würde, was mich in der Entscheidung bestärkte.

Am Freitag dem 30.12.2022 wurde sie operiert und das linke Hinterbein wurde entfernt. Die OP dauerte knapp 2 Stunden und sie lag bis 18 Uhr an der Infusion. Danach konnten wir sie stabil mit nach Hause nehmen.

 

Bereits um 22 Uhr ging sie auf 3 Beinen raus in Garten, gestützt von uns am Geschirr (Ruffwear Webmasters), und erleichterte sich. Es klappte sofort auf Anhieb.

 

Sie bekommt ein Morphin, Schmerzmittel/Entzündungshemmer und Antibiotika sowie Cyklokapron (siehe Bleeding Disorder unter "Gesundheit/Greyhound Spezifisch) und heute sind wir bei Tag 4 nach der Amputation.

Maya ist unglaublich. Bereits am nächsten Tag wollte sie mit Gassi gehen. Was natürlich noch nicht möglich ist.

Die Einblutungen ins verbliebene Hinterbein, sowie an Bauch und Brust sind schon heftig, aber im Rahmen.

Sie ist munter, sie frisst und verträgt alle Medikamente sehr gut.

Wenn die Wunde verheilt ist, geht es weiter mit der Chemo, die wir auf jeden Fall in Angriff nehmen werden. Da eine Chemo bei Hunden nicht mit einer Chemo beim Menschen vergleichbar ist, ist sie in der Regel gut verträglich.

Die Chemo beim Menschen zielt auf Heilung ab und ist daher hochgradig aggressiv und hoch dosiert. Die Chemo beim Hund geht in die Richtung die Metastasenbildung nur zu hemmen/zu verlangsamen und ist daher weit aus weniger aggressiv.

 

Ich bin bis jetzt mit der Entscheidung sehr zufrieden und wir werden jeden Tag nehmen wie er kommt und wie lange auch der Abschied nun hinausgezögert werden konnte.

Über den weiteren Verlauf werde ich hier gern berichten! Denn es soll legitim sein, diese Entscheidung treffen zu können auch wenn sie im Umfeld häufig stark kritisiert wird.

Die Negativ Meinungen muss man ausblenden, auch wenn sie die kleinen Zweifel, die man trotz allem hat, stark schüren. Die Aussagen, dass ein Hund auf 3 Beinen kein lebenswertes Leben hätte sind "bullshit" - denn es kommt auf den Hund an. Ich hätte diese Entscheidung nicht für alle meine Hunde treffen können. Weil ich weiß, das nicht jeder das so weg gesteckt hätte. Aber diese Aussage pauschal auf alle Hunde zu stülpen ist falsch.

 

Niemand sagt, das es einfach sein wird, niemand sagt, das die Sorgen und der Kummer weniger sein werden! Ja wir müssen immer im Sinne des Hundes entscheiden und egoistische Gedanken außen vor lassen!

ABER man darf auch nicht aus Angst vor dem Kummer und den Sorgen und der Ungewissheit wie lange der Aufschub währt "einfach" nur die Entscheidung zum Erlösen treffen.

Man muss auch bereit sein mal "auszuhalten" was das in Folge nach sich zieht und ja, auch die kritischen Anmerkungen und Blicke ertragen.

 

 10.01.2023 Tag 11 nach der OP

Maya geht es, wenn man bedenkt was das für eine große OP war, den Umständen entsprechend gut. Die Einblutungen in das verbliebene Hinterbein sowie auf die Bauchunterseite waren teils sehr heftig, haben sich aber auch genauso schnell wieder zurück gebildet wie sie entstanden sind.

Sie ist munter, frisst gut und möchte tatsächlich auch überall dabei sein. Was natürlich nur bedingt möglich ist, weil sie sich einfach noch sehr schonen muss. Aber sie will mit Gassi und steht auch auf um an ihrem Napf zu fressen. Treppen runter gehen schon sehr gut, Treppe hoch tragen wir sie jedoch nach wie vor.

Auf den Spaziergängen läuft sie die ersten paar Minuten fleißig mit, schnuppert, macht ihre Geschäfte und hüpft auch mal flott vorne weg. Dann kommt sie in unseren Hundeanhänger und bleibt da auch brav liegen. Ein paar Meter vor dem Auto kommt sie wieder raus und sie kann bis zum Auto laufen und noch mal schnuppern oder pinkeln.

Wir müssen sehr aufpassen, wie viel sie macht, denn sobald sie zur Ruhe kommt merkt man an ihrer "Unruhe" dass es dann doch zu viel war. Für uns alle ein Lernprozess.

Wichtig ist die positive Unterstützung sowie Hilfe durch Freunde, die diese Entscheidung auch richtig fanden und Kraft gaben, diesen Weg zu gehen.

Eine gute Unterstützung ist auch die FB Gruppe "Hounds of Hop" wo sich Besitzer von 3 Beinern austauschen.

Sie bekommt jetzt weiterhin Schmerzmittel, Heilpilze und Artemisia annua (einjähriger Beifuß der sich sehr positiv bei Krebserkrankungen bewährt hat). Am 16.01. ist das erste Gespräch bzgl. Chemo.

OP und die Tage danach

2 Wochen nach der OP

kleines Chemo Tagebuch

Die erste Chemo war jetzt am 19.01.2023 um 16 Uhr. Wir wurden umfangreich informiert und sehr freundlich betreut. Die Chemo findet bei Anicura in Heilbronn statt, die Tierärztin Frau Dr.Maier. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch. Falls Maya sich den Venenkatheter ziehen würde, damit wir nicht mit dem Mittel in Berührung kommen mussten wir Schutzkleidung und Handschuhe tragen. Sie wurde an die Infusion mit Kochsalzlösung angeschlossen und Fr.Dr.Maier hat das Mittel langsam dazu gespritzt. Das ganze hat etwa 20 Minuten gedauert.

 

Dann ging es wieder nach Hause. Abends und Nachts war alles ok.

Tag 1

Sie wollte morgens nichts fressen und war auch nicht mit Spazieren. Zu Mittag hin ist sie dann aber schön mit raus auf den Spaziergang und hatte richtig Spass und hat dann auch gut gefressen.

Tag 2

Sie war mit Gassi, aber fressen war heute nicht so ... sie war generell etwas müde und hat sich zurück gezogen.

Tag 3

Maya hat gut gefressen und war mit Spazieren. Sie ist allgemein gut drauf.

Tag 4

Maya hat gefressen, war aber nicht aufgelegt für den morgendlichen Spaziergang.

 

Mögliche Nebenwirkungen sind Fieber, Durchfall, Apetittlosigkeit, starker Abfall der weißen Blutkörper. Vor jeder Chemo wird ein Blutbild und eine Urinkontrolle durchgeführt. Sollte das Blutbild Auffälligkeiten zeigen, wird die nächste Sitzung verschoben. Geplant ist die zweite Chemo am 15.02.

 

kleines Chemo Tagebuch

Die zweite Chemo war für den 15.02. geplant gewesen, allerdings waren die weißen Blutkörper bei der Kontrolle 2 Tage vor der Chemo zu niedrig. So haben wir die Chemo auf den 20.02. verlegt, davor wurden die weißen Blutkörper kontrolliert und der Chemo stand nichts im Wege.

Im Gegensatz zur ersten Chemo hat sie die zweite Chemo sehr gut vertragen. Sie hatte keinerlei Beeinträchtigungen mit dem Apetitt und war im Allgemeinen sehr gut drauf.

Die nächste Chemo ist jetzt am 18.03 geplant.

 

Update 12.06.2023 - wir haben nach der 4ten Chemo die Therapie beendet. Ihr geht es gut und wir haben jetzt tolle 5 1/2 Monate zusammen. Also alles richtig gemacht.

Einzig die Hitze macht ihr Probleme, da sie das laufen doch mehr anstrengt. Dafür ist dann wieder der Wagen dabei in den sie sich mittlerweile gerne reinlegt.

Wir hoffen natürlich das wir noch viele tolle Monate haben werden.

 

Update 06.11.2023

Wir haben die 10 Monate geschafft! Maya geht es nach wie vor sehr gut. Wir hatten zwischenzeitlich ein paar kleinere muskuläre Beschwerden im verbliebenen Hinterbein welche wir mit Massagen, Physio und Schwimmen aber wieder gut in den Griff bekommen haben. 

Nach wie vor können wir sagen, das wir dankbar und glücklich sind, diesen Weg gewählt zu haben!

 

 

 

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