Greyhoundzucht in Deutschland

Quelle: The Greyhound Show

Greyhoundzucht in Deutschland 2019 / 2020
Anbei ein paar Zahlen, Daten, Fakten zum Zuchtgeschehen bei den Greyhounds in Deutschland 2019 / 2020. Nachdem der DWZRV der einzige rassebetreuende Verein innerhalb des VDH ist, beruhen die Angaben auf dessen Daten.
Ankörungen (Zuchtzulassungen)
2018:
• Insgesamt 17
• Prädikatskörungen für Schönheit und Leistung insgesamt 4
2019:
• Insgesamt 22: 10 Hündinnen / 12 Rüden
• Prädikatskörungen für Schönheit und Leistung: 6 (3 Hündinnen, 3 Rüden)
2020:
• Insgesamt 19: 12 Hündinnen / 7 Rüden
• Prädikatskörungen für Schönheit und Leistung: 3 (2 Hündinnen, 1 Rüde)
Gemessen am geringen Welpen-Aufkommen bei der Rasse Greyhound im DWZRV (Ø 52 Welpen / Jahr) zzgl. Ø 23 Auslandsimporte / Jahr sind diese Zahlen als positiv zu werten. Denn daraus geht hervor, dass durchschnittlich mehr als ein Viertel (> 25 %) der neu zur deutschen Greyhound-Population hinzukommenden Hunde zur Zucht zugelassen werden.
Zum Vergleich: Bei den Windspielen sind es knapp 19 %, bei den Whippets (DWZRV) 17,5 und bei den Irish Wolfhounds 16 %. Eine bessere „Quote“ weisen hingegen zum Beispiel die Afghanischen Windhunde auf, da wird fast ein Drittel (32 %) aller pro Jahrgang neu hinzukommenden Hunde zur Zucht zugelassen.
Allerdings ist der Anteil an Importen im Verhältnis zu in Deutschland gezüchteten Hunden bei den Greyhounds mit über 30 % auch deutlich höher als bei den meisten anderen vom DWZRV betreuten Rassen (z.B. Afghanischer Windhund 20 %, Whippet 10 %, Italienisches Windspiel 6 %, Irish Wolfhound 3,5 %). Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Remontierungsrate bei den in Deutschland gezüchteten Greyhounds vergleichsweise geringer ist.
Zuchtgeschehen
In diesem Zeitraum hat ein Rüde insgesamt drei Würfe gezeugt, ein anderer zwei, die übrigen Rüden jeweils einen. Drei Hündinnen hatten jeweils zwei Würfe, die restlichen jeweils einen.
Deckmeldungen:
• 2018: 9
• 2019: 13
• 2020: 13
Wurfmeldungen:
• 2018: 7 Würfe, 51 Welpen (4x Rennlinie, 3x Showlinie)
• 2019: 8 Würfe, 41 Welpen (3x Rennlinie, 5x Showlinie)
• 2020: 8 Würfe, 64 Welpen (4x Rennlinie, 4x Showlinie)
Geschlechterverteilung:
• 2019: 51 % Rüden / 49 % Hündinnen
• 2020: 58 % Rüden, 42 % Hündinnen
Durchschnittliche Wurfstärke:
• 2018: 7,3 Welpen
• 2019: 5,1 Welpen
• 2020: 8,0 Welpen
Leer gebliebene Hündinnen:
• 2018: 4
• 2019: 9 (!)
• 2020: 2
Aufgrund des geringen Zuchtaufkommens insgesamt sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Dennoch sollte die Gründe für das „Leerbleiben“ von Greyhound-Hündinnen untersucht werden, anekdotisch wurden hierfür u.a. auch mangelndes Deckverhalten sowie Gelbkörper-Insuffizienzen angegeben.
Hier noch die
Übernahmen aus anderen FCI-Zuchtbüchern
• 2018: Insgesamt 23
• 2019: Insgesamt 20: 13 Hündinnen / 7 Rüden
• 2020: Insgesamt 26
...und die
Registereintragungen nach erfolgreicher Phänotypbeurteilung:
• 2018: 2
• 2019: 4
• 2020: 1
 
Wenn man die Würfe von 2010 – 2019 betrachtet, wird der Einfluss der "Import-Hunde" auf das deutsche Zuchtgeschehen noch deutlicher:
Es gab insgesamt 64 Würfe aus 50 Rüden und 54 Hündinnen.
Ein Rüde zeugte vier Würfe davon, einer drei, sieben Rüden je zwei und der Rest jeweils einen Wurf.
Eine Hündin hatte in dieser Zeitspanne drei Würfe, sieben hatten je zwei Würfe, der Rest jeweils einen Wurf.
 
Von den eingesetzten Rüden stammten die meisten aus Irland (n=17, 34 %), gefolgt von Deutschland (n=10, 20 %), Schweden (n=5), USA und Italien (n=4), Großbritannien und Frankreich (n=3), Russland (n=2) und Rumänien und Estland mit je einem Rüden.
 
Bei den Hündinnen stammen 27 (50 %) aus deutscher Zucht, gefolgt von Irland (n=10, 18,5 %), Großbritannien (n=4), Italien, Norwegen, Russland und Schweden mit je zwei Hündinnen und Estland, Finnland, Frankreich, Rumänien und USA mit je einer Hündin.
 
Also stammt bei dem in Deutschland verwendeten „Zuchtmaterial“ 80 % der Rüden und 50 % der Hündinnen NICHT aus deutscher Zucht.
 
Dazu passt auch, dass aus nur 21 diesen 64 Würfen (weniger als einem Drittel) bis heute mindestens ein Hund in Deutschland wieder in die Zucht gegangen ist.
Möglicherweise kommen da in den nächsten Jahren vor allem aus den jüngeren Jahrgängen (2017 – 2019) noch ein paar Hunde hinzu, insgesamt ist der Trend allerdings deutlich.