Die Greyhoundsperre

Es ist überaus wichtig zu wissen, dass Ihr Greyhound an einer Greyhoundsperre erkranken kann.

Allerdings darf und soll dies nicht ein Grund dafür sein, Ihrem Greyhound nicht die notwendige Bewegung und Auslastung zukommen zu lassen. Es ist wichtig, das er sich regelmäßig strecken und bewegen kann. Nicht nur für die körperliche Fitness (die am Besten vor einer Greyhoundsperre schützt), sondern auch für die Erhaltung des gesunden, freien und aktiven Verstandes!

Wenn Sie Ihren Greyhound nicht "jagen" lassen, wenn Sie nicht stundenlang irgendwelche Ausläufe besuchen wo er wilde Renn,- und Hetzspiele veranstaltet, wenn Sie Ihren Greyhound regelmäßig ausreichend Bewegung zukommen lassen, so wird ein kleiner Spass Sprint nicht gleich in einer Greyhoundsperre enden.

Sollte Ihr Greyhound eher zur nervösen Sorte gehören, setzen Sie ihn keiner stressigen Situation aus, wenn diese nicht unbedingt notwendig ist.

Ist er auch/oder wärmeempfindlich, vermeiden Sie belastende Aktivitäten bei schwül-warmen Temperaturen und verlagern Sie die Aktivitäten in die frühen Morgenstunden oder in den späten Abend hinein, wenn die Temparturen noch/wieder erträglich für ihn sind.

 

Die Greyhoundsperre (an der übrigens nicht nur Greyhounds erkranken können, sondern auch Nichtwindhunde und sogar Menschen) gehört zu den Stoffwechselstörungen.

Medizinisch ausgedrückt nennt sie sich "Exertional rhabdomyolysis" (unter Rhabdomyolyse versteht man in der Medizin die Auflösung quergestreifter Muskelfasern).

 

Die Greyhoundsperre gehört neben 6 weiteren Faktoren zu den klassischen "Stresserkrankungen" an denen ein Greyhound (nicht nur Aktive) erkranken kann.

Der Vollständigkeit halber sind hier alle 7 Stresserkrankungen aufgelistet (aus "The Care of the racing and retired Greyhound")

1. Exertional rhabdomyolysis (Greyhoundsperre)
2. Muskelkrämpfe (mehr dazu hier)
3. Bald Thigh Syndrom (Kahle Oberschenkel mehr hier dazu)
4. Dehydrierung (Austrocknung)
5. Diabetes Insipidus (Wasser Diabetes)
6. Hyeradrenocorticism (Cushing)
7. Schluckauf (ausgelöst durch Verschiebung des Elektrolythaushalt)

 

Es ist, um schnell reagieren zu können, sehr wichtig, dass Sie die äußeren Anzeichen einer Greyhoundsperre erkennen.

Daher sollten Sie bei der Betrachtung eines Greyhounds, der ein Soffwechselproblem hat oder der krank ist, die Basisinformationen und die physiologischen Parameter Ihres gesunden Greyhounds kennen. Es ist immer sinnvoll, ein vollständiges Blutbild und Urinprofil Ihres gesunden Greyhounds anfertigen zu lassen, auf das Sie im Fall der Fälle referenzieren können.

 

Physiologischen Parameter sind:

  • die Körpertemperatur (die normale rektale Temperatur eines Greyhounds liegt zwischen 37,8 und 39,5 Grad alles darüber ist Fieber)
  • Herzfrequenz ( normale Herzfrequenz für einen Greyhound liegt im Ruhezustand bei 50 bis 80 Schläge pro Minuten)
  • die Atemfrequenz im Ruhezustand  (Die Atemfrequenz kann beim liegenden Greyhound durch das Heben und Senken der Brust beurteilt werden. Die normale Atemfrequenz bei einem Greyhound kann zwischen 8 und 18 Zügen pro Minute liegen)
  • der Zustand der Hydration (Test der Hydration (Flüssigkeitshaushalt): Sie nehmen mit zwei Fingern eine Hautfalte am Nacken und heben diese an. Sie muss nach dem loslassen innerhalb von 2 Sekunden zurück geglitten sein, bleibt eine Hautfalte stehen ist Ihr Greyhound deyhdriert).
  • Farbe und Feuchtigkeit der Mundschleimhaut sowie die kapillare Füllungszeit. Dazu drücken Sie 2 Sekunden mit dem Daumen ans Zahnfleisch, wenn sie den Finger weg nehmen, dann bleibt kurz ein weißer Punkt zurück (da das Blut an der Stelle beiseite gedrückt wurde. Die rosarote Farbe muss innerhalb 3 Sekunden zurück sein, ist sie es nicht, so deutet alles auf einen Schockzustand und/oder ein Kreislaufproblem hin.
  • die Größe der Lymphknoten, die Sie ertasten können
  • den Status der Behaarung, normal und glänzend oder matt und schuppig und die generelle mentale Haltung.

 

Jede Aufregung und auch Schmerzen werden die Herzfrequenz und Atemfrequenz erhöhen

 

Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihr Greyhound (mit oder ohne vorheriger Belastung) nicht wohlfühlt, dann prüfen Sie obige physiologische Parameter und Sie können feststellen, ob er in einem oder meheren Parametern abweicht. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Greyhound ein gesundheitliches Problem hat.

Da Sie bestenfalls auf Referenzwerte Ihres gesunden Greyhounds verweisen können, kann sich der behandelnde Tierarzt ein klares Bild über die Symptome und die Abweichungen im Blut oder Urinprofil machen und so gezielt und schnell die richtige und notwendige Behandlung einleiten.

 

Die "Exertional Rhabdomyolysis" ist, wie oben schon erwähnt, eine Stoffwechselerkrankung.
Allerdings gibt es eine Vielzahl an diversen Namensvariationen, wie z.b. „Aufziehen des Hunderückens“ Azoturia, Myoglobinuria oder metabolische Azidose und Kreuzverschlag (den die meisten Tierärzte kennen).


An "Exertional Rhabdomyolysis" können aktive Greyhounds und Ex-Racer erkranken.

Das Risiko ist dann erhöht, wenn sich die Greyhounds über ihren Fitnesszustand hinaus bewegen, sprich, ihre Kondition und ihre Fitness nicht für diese Belastung ausreichend ist. Dies passiert meist, wenn der Greyhound abgehauen ist (einer Beute hinterher, erschrocken und in Panik geflüchtet) oder sie sich im Freilauf oder Auslauf übermäßig bewegt haben (Renn-/Konkurrenzspiele, sich im Rennen völlig vergessen).

Aber auch externe Einflüsse wie Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Stress haben einen nicht unerheblichen Einfluss beim Auftreten einer Exertional Rhabdomyolysis, sie scheinen sie sogar noch zu begünstigen.

 

Folgende Ursachen also zusammengefasst:
1) Der Mangel an körperlicher Fitness im Verhältnis zur Belastung
2) Die Tendenz, wie stark sich die Greyhounds vor einem Ereignis aufregen (hecheln)
3) Heiße und feucht klimatische Bedingungen während der Fahrt, der Rast oder während der Belastung
4) Eine übermäßig hohe Frequenz von Belastung eines körperlich fitten oder auch unfitten Greyhounds
5) Ein Kaliummangel im Körper

 

Wie Sie nun feststellen können, kann die Entstehung der Greyhoundsperre von multifaktoriellen Ereignissen abhängig sein. Jedoch immer mit dem selben Ergebnis, der Zerstörung des Muskels, was  bis hin zum Tod führen kann.

Daher ist es notwendig zu wissen, das jeder dieser oben genannten Faktoren zu einer Greyhoundsperre führen kann, nicht - wie fälschlicherweise angenommen - nur die übermäßige Belastung.

 

Die Exertional Rhabdomyolysis wird in drei Kategorien unterteilt, die sich in der Schwere der klinischen Anzeichen und der Plötzlichkeit des Einsetzens unterscheiden.

  • Perakut bedeutet "extrem schnell" oder "außergewöhnlich plötzlich auftretend"
  • Akut bedeutet "schnell" oder "plötzlich auftretend".
  • Subakut bedeutet "mäßig schnell" oder "relativ plötzlich auftretend"

Perakute Rhabdomyolyse

Während der Belastung werden bei der der Muskelaktivität drei Endprodukte erzeugt: Hitze, Energieabgabe und Wasserstoffionen (Metabolische Säuren) (Anm. bitte hier Details entnehmen – dient dem besseren Verständnis, was im Körper passiert: https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ure-Basen-Haushalt)


Die erzeugte Wärme wird durch den Blutstrom vom Muskel abtransportiert, und die entstandene Energie wird für den Lauf verwendet. Unter normalen Umständen werden die Wasserstoffionen während der Aktivität durch einen Puffer innerhalb der Muskelzellen neutralisiert.

Die Wirksamkeit/Effizienz des Puffersystems verbessert sich mit der Erhöhung der Fitness.


Wird der untrainierte Greyhound einer übermäßigen Bewegung ausgesetzt, so entsteht eine enorme Produktion an Wasserstoffionen in Form von Milchsäure (Lactat). Das liegt daran, dass der Greyhound sich bei einer Belastung/Rennen im anaeroben Stoffwechsel befindet, das heißt, die Energieproduktion findet mit wenig bis gar keinem Sauerstoff statt.

Die Energiequelle, die der Greyhound dabei verwendet, ist der Abbau von Glucose und Glykogenabbau in der Muskelzelle. Diese werden in Milchsäure verwandelt. Die Produktion der Milchsäure und den Wasserstoffionen übersteigt bei weitem die Neutralisationfähigkeit des Intrazellulären Puffers in der Muskelzelle, dadurch wird die Zellwand beeinträchtigt, und sie wird ineffizient.

Dies ermöglicht Wasser in die Zelle einzudringen, das anschließend bis zum Inneren der Zelle vordringt und eingelagert wird.


Die Zellinhalte von dem Muskelprotein (rot gefärbtes Myoglobin) und Elektrolyte laufen nun durch die undichte Stelle der Zelle in den normalen Blutkreislauf, wo sie durch die Niere gefiltert und ausgeschieden werden = brauner Urin!
Darüber hinaus übt die angeschwollene Muskelzelle direkten Druck auf die kleinen Gefäße aus, die sie mit Blut und Sauerstoff versorgen. Das Ergebnis ist eine Abnahme des wesentlichen Blutflusses zu den beschädigten Muskelfasern.


Die Schwellung der Muskelzellen verringert auch die Wärmeverteilung aufgrund des verringerten Blutflusses, was den bestehenden Prozess der Zerstörung verschärft.


Symptome:


Der Greyhound entwickelt innerhalb der nächsten Stunden große Muskelschmerzen 

Der Begriff "aufgeblähter Rücken" oder "gewölbter Rücken" deutet auf das Symptom der Muskelschwellung der Skelettmuskulatur hin.

Gleichzeitig entsteht eine Entzündung in den Muskeln. Die Entzündung sowie der verminderte Abfluss der Wärme aus dem Muskel lässt die Muskeln heiß anfühlen. Durch die Muskelmschmerzen wird sich der Greyhound nicht anfassen lassen wollen, und er möchte NICHT bewegt werden bzw. sich bewegen.

Der für diese Phase typisch rot gefärbte Urin ist zu beobachten.


Myoglobin in übermäßigen Mengen schlägt sich im Urin nieder und bildet eine gallertartige Masse im sauren Urin, der durch die Niere erzeugt wird.

Diese Masse ist verantwortlich dafür, dass die Niere blockiert wird und diese dann versagt. Das Ergebnis ist der Tod innerhalb von 48 Stunden durch akutes Nierenversagen.

Behandlung
Die Therapie der hyperakuten Form der Rhabdomyolyse muss so schnell wie möglich nach Erkennung der klinischen Symptome durch einen Tierarzt begonnen werden.  Zum einen durch Verabreichung von intravenöser Flüssigkeit, um den Schock zu verhindern und die Nieren beim Ausspülen (über die Harnausscheidung) der Myoglobin Pigmente zu unterstützen.

Hier sollte einer Ringerlösung (oder ein vergleichbares Produkt) der Vorzug gegeben werden.

Die Autoren von "The Care of the racing and retired Greyhound" empfehlen das auf Ringer-Lactat Lösung verzichtet werden sollte, da der Körper bereits mit Lactat überlastet ist. In der Praxis wird dies jedoch durchaus mit der schnell verfügbaren und stabileren Ringer-Lactat Lösung durchgeführt.
Gleichzeitig ist es absolut notwendig, die großen Mengen an Milchsäuren (Wasserstoffionen) in den Muskeln zu neutralisieren, den Kreislauf aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass das Myoglobin die Nierenkanäle verstopft.


Zusätzlich sollten die betroffenen Muskelgruppen für einige Stunden gekühlt werden. Dazu eignen sich nasse Handtücher oder Kühlpads (Anm. Kühlpads nie direkt auf die Haut legen, immer in Tüchern eingewickelt). Die Körpertemperatur sollte überwacht werden und die Kühle sofort beendet werden, wenn sich die Körpertemperatur wieder im normalen Bereich befindet. Halten Sie den Greyhound während dieser Zeit in einer warmen Umgebung, diese sollte so ca. 20 Grad haben.


Antibiotika kann zur intravenösen Infusion hinzugefügt werden.

Der Urin, welcher normalerweise sauer ist, sollte in einem alkalischen Zustand (höherer PH Wert) gehalten werden.

Anabole Steoride sind zu empfehlen, wenn sich der Hund in einer negativen Proteinbilanz bewegt (Anm. anabole Steoride sind bekannt zum Muskelaufbau von alten Hunden, werden aber auch bei Windhunden gegeben, deren Muskelabbau aufgrund einer Greyhoundsperre extrem fortgeschritten ist).

Fordern sie Ihren Greyhound zum Gehtraining sobald er dazu fähig ist.
Für den Rest der Therapie pflegen Sie ihren Greyhound gut, einschließlich drei Hochprotein-Mahlzeiten am Tag.
Stellen sie ihm weiche Betten und ausreichend Wasser zur Verfügung.
Es ist mit einer Genesungszeit von mindestens 8 Wochen zu rechnen

Einige aufgetretene Muskelschwunde können auch dauerhaft sein.

Akute Rhabdomyolyse

Diese Form kann auch nach einem Rennen oder einem Testlauf oder einem Training erfolgen. Faktoren, die eine Rhabdomyolys bei Greyhounds begünstigen, wären: Greyhounds, die sehr aufgedreht oder angespannt sind und in Transportern oder Kennels unter heißen, nicht klimatisierten Bedingungen gehalten werden oder rasten oder reisen.

Hier werden 4 Faktoren benannt die zu der akuten Rhabdomyolyse führen können.
 

Faktor 1
Greyhounds, die in einen Lauf geschickt werden ohne ausreichend darauf vorbereitet zu sein und deren Muskeln dem Ansturm von Säuren und Giften, die in einem 30-Sekundenlauf mit 40km/h entstehen, nicht gewachsen sind.
Der Muskel produziert Milchsäure, freie Radikale, geschädigte und verfallene Proteinfragmente und jede Menge Hitze.
Die Milchsäure kann über die Leber wieder als nutzbare Energiequelle rückgeführt werden.
Freie Radikale können durch die Gabe von Vitamin E neutralisiert werden, die gebrochenen Proteinfragmente können in frischen Muskelfasern wieder aufgebaut werden.
Das passiert in einem gesunden, fitten, trainierter Greyhound, und es dauert in etwa 3-5 Tage bis der Prozess abgeschlossen ist.
Ein unzureichend trainierter Greyhound hat nicht die Fähigkeit, die Säuren und die entstehenden freien Radikalen zu bewältigen. Im wesentlichen dreht sich alles um die Fitness der Muskulatur.
Stattdessen vergären in den 3 Tagen die Säuren und andere toxische Nebenprodukte innerhalb des Muskels und den benachbarten gesunden Muskelfasern.
Aus diesem Grund entwickeln sich die Schmerzen erst in 2 – 3 Tagen nach der Belastung und wahrscheinlich ist der Schaden da schon entstanden.



Faktor 2
Angespannte, aufgedrehte Greyhounds, oder Greyhounds die ausdauernd bellen und keuchen, kommen in einen Zustand der respiratorische Alkalose (erhöhter Blut pH Wert), bei dem der Greyhound zu große Mengen an Kohlendioxid verliert.

(Anm. Wikipedia: Unter einer respiratorischen Alkalose versteht man einen durch die Atmung (respiratorisch) verursachten Anstieg des Blut-pH-Wertes über 7,43 (Alkalose).

Durch Überreizung des Atemzentrums wird zu viel ein- und ausgeatmet (Hyperventilation) und damit zu viel Kohlendioxid abgeatmet. Der CO2-Partialdruck in den Alveolen und im (arteriellen) Blut sinkt damit ab, da es zu einer Verschiebung des Puffergleichgewichts kommt und damit zum „Verbrauch“ von H+ (Säure) kommt.)
Die Nieren kompensieren dies in dem sie durch Ausscheidung von Bicarbonat und Kaliumionen in den Urin den Blut pH zu senken versuchen (Anm. Wikipedia: Das Kohlensäure-Bicarbonat-Puffersystem ist der wichtigste Blutpuffer zum Auffangen von pH-Schwankungen im Blutkreislauf.)

Dies ist schädlich für den Greyhound, wenn er nun in die Belastung kommt (in ein Rennen z.b.), denn Bicarbonat ist ein wichtiger Puffer gegen die Milchsäure und Wasserstoffionen, die durch die Belastung freigesetzt werden.
Es ist nicht so, dass dem Greyhound die körperlichen Voraussetzungen fehlen oder die Muskelzelle selber beschädigt ist, es ist die verminderte Fähigkeit der Körperflüssigkeiten, die überschüssigen Wasserstoffionen durch die Belastung zu puffern!
Dies führt zu dem Ergebnis, dass die Muskelzellmembranen in ihrer Funktion gestört sind, undicht sind oder sogar auseinanderreißen.



Faktor 3
Wenn die Umweltbedinungen heiß und feucht sind, hat der Greyhound eine erhöhte Anstrengung (Schwierigkeiten) die Wärme abzuleiten, da der Greyhound in erster Linie ein Tier ist, welches nicht schwitzen kann.
Das Verringern der Körperwärme ist nur zu einem geringen Grad abhängig von der Ableitung der Wärme (Kontaktliegen mit kühlen Unterlagen) und von Durchzug (kühler Luftstrom), viel mehr aber von der „Verdampfungskühlung“ durch das Atmungssystem.
Greyhounds in Anhängern, oder in heißen, feuchten Zwingern/Transportern/Autos werden viel hecheln. Dies erhöht die Feuchtigkeit in der Umgebung. In einer feuchter Umgebung ist die Wirksamkeit der Kühlung durch Hecheln (Verdunstung aus der Lunge) deutlich vermindert.
In diesen Situationen wird deutlich der Anstieg der Atemfrequenz (die Häufigkeit der Atmung des Hundes in der Minute) beobachtet. Dies kann mit erheblichen Speicheln bei einigen Greyhounds begleitet sein (200-300ml).
Das Ergebnis ist ein Anstieg der Körpertemperatur vor dem Rennen auf 40 Grad – dies und die erniedrigte Bicarbonat Reserve und die Dehydrierung und der niedrige Blutspiegel und Muskelkaliumspiegel (Ursache das Keuchen/Hecheln wie oben beschrieben) tragen dazu bei, dass sich die akute exertionale Rhabdomyolyse entwickeln kann.



Faktor 4
Jede Bedingung oder auch Ernährung, welche die Herabsetzung des Gesamtkörperkaliumsspiegels verursachen kann, kann bei einem Greyhound zur möglichen Exertional Rhabdomyolyse führen. So kann z.B. ein Patient mit einer Nierenentzündung oder Durchfall signifikant Kalium verlieren.
Die Zugabe von Nahrungsergänzungen oder Nährstoffen, die reich an Tafel-/Kochsalz sind (Natriumchlorid), wurden für Rennpferde entworfen.
Equiden (Anm. Pferde oder zu Pferde-Familie gehörende Tiere) verlieren Körperwärme durch die Verdunstung von Schweiß, dieser besteht im wesentlichen aus einer Salzlösung.
Diese Salzlösung (der Salzverlust) muss ersetzt werden, daher sind diese Zusätze mit hohem Salzgehalt versetzt. Natrium behält jedoch immer den Vorzug vor den Kaliumsalzen, und dies führt zu einem Leistungsverlust, zu Krämpfen und sogar zur exertional Rhabdomyolyse.
Kennels bzw. Besitzer, die Brot als Kohlenhydratquelle in der Fütterung benutzen, sollten sich bewusst sein, dass auch dies mit einem hohen Salzgehalt versetzt ist.



Klinische Symptome
Der Greyhound zeigt nach 3-5 Tagen nach einer Belastung sein Unwohlsein/akute Schmerzen, wenn Sie über den Logissimus / Rückenmuskel streichen.

(Wikipedia: Der Musculus longissimus (lat. für „längster Muskel“) ist ein Skelettmuskel des Rückens, der zur sogenannten „ortsständigen Rückenmuskulatur“, genauer zum sakrospinalen System (Systema sacrospinale) gehört) dem Quadrizeps und des Bizeps (großer Muskel über dem Rücken – Sattelbereich – und über dem Knie (Anm. Wikipedia: Der Musculus quadriceps femoris (lat. für „vierköpfiger Oberschenkelmuskel“ oder „vierköpfiger Oberschenkelstrecker“) ist ein aus vier Muskelköpfen bestehender Skelettmuskel auf der Vorderseite des Oberschenkels.)
Eine Myoglobinurie (Braunfärbung des Urins) kann nur ein- oder zweimal nach einer Belastung nachgewiesen bzw. beobachtet werden. Jenseits davon zeigt der Urin keine Verfärbung mehr, aber der Urintest wird positiv ausfallen.


Therapie:
Die gleiche Therapie wie bei der hyperacuten Form, oben beschrieben. Die Todesrate bei dieser Form liegt bei 25%, wenn sie nicht behandelt wird, aber eine Erholungsrate von 100%, wenn sie innerhalb von 12 Stunden nach Auftreten behandelt wird. Es ist mit einer Rekonvalenzphase von 8 Wochen zu rechnen.

Subakute Rhabdomyolyse

Diese Form ist nie tödlich und die Myoglobinurie wird selten beobachtet.

Diese Form wird am häufigsten in gesunden/fitten Greyhounds beobachtet, die zu häufig im Training/ im Rennen laufen.

 

Veröffentlichung

Greyhound-Journal

Hier haben wir noch 6 wichtige Seiten, die vor Jahren im Greyhound-Journal (Herausgeber R.Bihler) abgedruckt waren, ggf. zum Ausdrucken, um sie immer griffbereit zu haben.

Herausgeber R.Bihler

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