Kann der Greyhound schwimmen – oder ist er gar wasserscheu?

Als wir unseren ersten Greyhound bekamen, wurde uns gesagt, der Greyhound gehe nicht ins Wasser und sei bei Regen auch kein guter Spazierbegleiter. Sie können sich unsere Überraschung vorstellen, als wir an einem Fluss spazieren gingen und unser Greyhound mit einem Satz ins Wasser hüpfte, ihm das sehr gut gefiel und er anfing zu planschen. So ist es wie im wahren Leben, der eine mag gerne das, was der andere gar nicht mag.

Viele Ex-Racer kennen Wassertrainings und Schwimmen gehört sogar zu ihrem Trainingsplan.

Wassertreten und Schwimmen ist auch bei Physiotherapien für den Muskelaufbau und die Regeneration wichtig, daher kennen viele Hunde das Wasser bereits und haben gelernt es zu genießen.

Später fing unser Greyhound auch an zu schwimmen. Erst sah das sehr unbeholfen aus, das Hinterteil hing unten und er paddelte ganz wild mit den Vorderbeinen. Mit der Zeit hat er seinen Schwimmstil verbessert und schwamm mit geradem Rücken ganz gemütlich durch den See.

Zur Unterstützung kann man dem Greyhound auch eine Schwimmweste anziehen, die einen Teil des Körpergewichts übernimmt und für eine bessere Lage beim Schwimmen sorgt.

1. Film Henry

2.Film Henry

Auch bei Regen hatten wir mit unseren Greyhounds nie Probleme. Im Gegenteil, wenn es Nieselregen bei 15 Grad gab, blühten sie so richtig auf und waren im Freilauf viel ausgelassener, hatten richtig Spaß über die nassen Wiesen zu flitzen und sich dort zu wälzen. Einfach herrlich, diesem Schauspiel zusehen zu können.

Bevor Sie sich auf den Weg zu einem See machen, informieren Sie sich über mögliche Gefahren des Gewässers. Ganz wichtig zu wissen ist, dass sich im Sommer, wenn schon über mehrere Tage sehr hohe Temperaturen herrschen, Blaualgen bilden können. Diese sind tödlich für den Hund. Man erkennt Blaualgen an einem schmierigen bläulichen Film auf dem Wasser. Im Internet können Sie sich in der Regel über Blaualgen in den einzelnen Gewässern informieren.

Bei großer Hitze würde ich immer fließende Gewässer bevorzugen, da ist immerhin ein größerer Wasseraustausch möglich, obwohl es vor 2 Jahren in einigen Flüssen, bedingt durch die große Hitze, auch etliche Keimbelastungen gab, die bei Tieren zu Gesundheitsproblemen geführt haben. Daher empfehle ich sich immer über die Wasserqualität zu informieren.

Beim Schwimmen ist auf Folgendes zu achten:

Aufgrund von Strömungen und um zu verhindern, dass der Hund zu weit rausschwimmt, ist es ratsam, den Hund mit einer Feldleine an einem Geschirr und mit einer Schwimmweste zu sichern. Schnell hat sich ein Greyhound überschätzt und schwimmt zu weit raus, der Jagdtrieb sollte auch hier im Hinterkopf sein, denn ein schwimmender Wasservogel kann das Interesse wecken und den Hund weit aufs Wasser rauslocken. Beachten sollten Sie bei fließendem Gewässer, dass die Strömung nach starken Regenfällen enorm zunimmt und ein kleines Flüsslein auf einmal gefährliche Strömungen entwickeln kann. Schwimmen bei Hochwasser sollte völlig vermieden werden. Dies ist zu gefährlich.

Im Meer sollten Sie schauen, dass Ihr Hund möglichst kein Salzwasser schluckt, denn das kann zu einer Salzwasservergiftung bzw. zu Magen-Darm Problemen führen. Bieten Sie ihm häufig Trinkwasser an, sodass er nicht auf die Idee kommt, Salzwasser zu trinken. Am Strand und am Ufer sollten Hunde keine fauligen Muscheln oder Schalentiere fressen, hier kommt es leicht zu Lebensmittelvergiftungen.

Der Greyhound ist kein Dauerschwimmer, er erschöpft im Wasser schnell. Das hat mit seinem geringen Körperfett und seinem geringen bis fast keinem Unterfell zu tun. Er ist ein Sprinter und nicht unbedingt für Langstrecken geeignet. Siehe den Exkurs zu anaerobem und aerobem Training in der Rubrik Canicross.

Canicross

Das Größte im Sommer ist für unsere Greyhounds der Hundepool im Garten, der gerne und täglich mehrmals genutzt wird.

Haben Sie selbst einen großen Pool, schaffen Sie einen Ausstieg für den Hund, falls er mal unbeobachtet hineinspringt.

Gut ist es, wenn Sie ihm den Ausstieg zeigen, damit er diesen im Notfall auch schnell findet.

Im Freilauf kühlen sich meine Greyhounds sehr gerne im Wasser ab. Hier gilt es zu beachten, dass es nicht gut ist, den Hund direkt vom Toben in kaltes Wasser zu springen zu lassen, sollte Ihr Hund zu Krämpfen neigen. Das ist für Hunde, genauso wie für Menschen, nicht gut. Auch gilt natürlich für Hunde die Regel, bei Gewitter das Wasser zu verlassen.

Das direkte Abkühlen nach Belastung verhindert in erster Linie, dass die (durch die Bewegung erzeugten) Abbauprodukte aus dem Muskel abtransportiert werden können, weil die Muskulatur und die Butgefäße sich - selbst ohne Krampf - zusammenziehen. Daher soll der Greyhound immer erst ausgelaufen werden, bevor die Muskulatur gekühlt wird.

Bitte beachten Sie auch, dass der Greyhound, wenn länger das Wasser genossen hat, ausgekühlt sein kann. Soweit sollte es natürlich nicht kommen, holen Sie ihn frühzeitig wieder aus dem Wasser. Beobachten Sie Ihren Hund nach dem Wasservergnügen. Es kann durchaus sein, dass er trotz hoher Außentemperaturen friert. Trocknen Sie ihn gut ab und ziehen Sie ihm bei offensichtlichen Anzeichen von Frieren kurz etwas über, bis er sich aufgewärmt hat.

Der Greyhound sollte auch nicht über einen längeren Zeitraum immer wieder mit geworfenen Spielzeugen ins Wasser geschickt werden. Hier kann es zu einer großen Überanstrengung kommen. Gönnen Sie Ihrem Hund genügend Pausen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund viel Spaß beim Wasservergnügen, alles wohl dosiert, dann ist es kein Problem. Es soll ja allen Freude machen.

Am Neckar

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Kann der Greyhound schwimmen – oder ist er gar wasserscheu?

Am Neckar

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